Häusliche Gewalt Kanton St. Gallen startet Anti-Gewalt-Programm für Täter

SDA

12.6.2020 - 11:49

Häusliche Gewalt vermeiden: Mit einem Lernprogramm sollen Täter lernen, ihr Verhalten zu ändern. (Symbolbild)
Häusliche Gewalt vermeiden: Mit einem Lernprogramm sollen Täter lernen, ihr Verhalten zu ändern. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/DPA/MAURIZIO GAMBARINI

Gewaltbetroffene Frauen und Kindern sollen besser geschützt werden. Die St. Galler Bewährungshilfe hat ein Lernprogramm gegen häusliche Gewalt entwickelt. Täter und Täterinnen sollen sich mit ihren Delikten auseinandersetzen und ein gewaltfreies Verhalten erlernen.

Im Dezember 2018 hat das Bundesparlament entschieden, gewaltbetroffene Personen mit verschiedenen Massnahmen besser zu schützen. Insbesondere können Strafbehörden mit der auf den 1. Juli 2020 in Kraft tretenden Änderung des Strafgesetzbuches neu anordnen, dass beschuldigte Personen in Verfahren betreffend häuslicher Gewalt ein Lernprogramm gegen Gewalt besuchen müssen.

Die Bewährungshilfe St. Gallen hat ein entsprechendes Lernprogramm entwickelt. In einem Gruppenprogramm sollen sich Personen, die innerhalb der Partnerschaft Gewalt ausgeübt haben, mit verschiedenen Aspekten von Gewalt, Männlichkeit, Kommunikation und Partnerschaft auseinandersetzen, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Gewaltausübende Personen sollen sich dabei auch mit den begangenen Delikten auseinandersetzen.

In den 20 Sitzungen sollen sie die Möglichkeit erhalten, für sich neues Verhalten zu erlernen, um gewaltfreie Partnerschaften zu leben. Mit diesem neuen Angebot wolle die Bewährungshilfe St. Gallen dazu beitragen, zukünftige Gewalt in Partnerschaften zu verhindern und dadurch Opfer von häuslicher Gewalt besser zu schützen.

Zurück zur Startseite