Kantonale Wahlen – SGKanton St. Gallen: Tiefste Stimmbeteiligung der letzten Wahlgänge
SDA
9.3.2020 - 16:31
Die Stimmbeteiligung lag am Sonntag im Kanton St. Gallen sowohl bei den Kantons- als auch bei den Regierungsratswahlen am tiefsten – verglichen mit den letzten Wahlgängen. Das Rekordjahr war 2016.
Die Stimmbeteiligung liegt bei National- und Ständeratswahlen traditionell höher als bei denjenigen der kantonalen Parlamente und Regierungen – obwohl deren Entscheide die Bevölkerung oft direkter betreffen als die Beschlüsse in Bern.
Diese Differenz belegen Angaben der kantonalen Statistik: Im Oktober 2019 wählten 41,9 Prozent der St. Galler Stimmberechtigten die Kandidierenden für den Nationalrat. Die Mitglieder der Regierung wurden am Sonntag aber nur noch von 34,3 Prozent gewählt.
Noch tiefer liegt der Wert bei der Parlamentswahl. Vergleicht man die Stimmbeteiligungen der fünf letzten Kantonsratswahlen – beispielsweise im Wahlkreis St. Gallen – dann rangierten die 33,7 Prozent vom letzten Sonntag auf dem letzten Platz.
Wahlkampfthema fehlte
Einer der Gründe dürfte gewesen sein, dass das politische Thema Nummer eins kaum eine Rolle spielte: Die Entscheide über die Spitalstrategie wird noch das bisherige Parlament und die aktuelle Regierung bis Ende Mai fällen. Erst im Juni kommt dann die neue Besetzung ans Ruder.
Nicht vergleichen lässt sich das Interesse mit demjenigen von vor vier Jahren: Damals wurde gleichzeitig über die heissumkämpfte Durchsetzungsinitiative der SVP abgestimmt. Die Stimmbeteiligung lag dort bei 62,4 Prozent. Am gleiche Sonntag wählten 52 Prozent die Regierung und 44,4 Prozent packten auch noch die Kantonsratslisten ins gleiche Stimmcouvert ein.
2016 ist damit ein Ausreisser in der Statistik. Dies zeigt der Vergleich mit früheren Wahlgängen: 2012 hatten 37,9 Prozent über die Zusammensetzung des Kantonsparlaments entschieden, 2008 waren es 35,3 Prozent gewesen und 2004 lag die Stimmbeteiligung im Wahlkreis St. Gallen ähnlich tief wie 2020: bei 34,6 Prozent.
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