Trockenheit Kanton Thurgau verhängt Wasserentnahmeverbot ab Freitag

sime, sda

12.7.2023 - 10:03

Ein Feld in Stettfurt TG wird künstlich bewässert. (Archivbild)
Ein Feld in Stettfurt TG wird künstlich bewässert. (Archivbild)
Keystone

Aufgrund der Trockenheit hat der Kanton Thurgau ab Freitag Wasserentnahmen aus Gewässern verboten. Betroffen ist hauptsächlich die Landwirtschaft, die zur Bewässerung von Feldern Wasser aus Flüssen und Bächen pumpt. Die Niederschläge lägen seit Jahresbeginn 20 Prozent unter der Norm, schrieb der Kanton am Mittwoch in einer Mitteilung.

Das Verbot gilt gemäss Mitteilung nicht nur für Bäche, Flüsse und natürliche Weiher, sondern auch für künstliche und bewirtschaftete Weiher wie Mühleweiher, Fischaufzuchtteiche und Kanäle für die Nutzung von Wasserkraft. Ausgenommen vom Verbot seien hingegen der Bodensee, der Hüttwilersee, der Rhein sowie das Grund- und Quellwasser. Diese würden noch über genügend Wasserreserven verfügen.

Der kantonale Fachstab Trockenheit geht gemäss Mitteilung von einer weiterhin überwiegend sonnigen, heissen und stabilen Wetterlage ohne nennenswerte Niederschläge aus. Zur Normalisierung der Abflussverhältnisse in den Oberflächengewässern seien jedoch ausgiebige und lang andauernde Niederschläge in den kommenden Wochen notwendig.

Auch der Kanton St. Gallen sorgt sich um die Trockenheit. Im Juni seien nur 25 Prozent, im Juli bisher erst 10 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen gefallen. Das schrieb der Kanton am Mittwoch auf seiner Website. Folglich liege der Pegelstand im Bodensee 80 Zentimeter unter dem saisonalen Mittel, im Walensee gar 95 Zentimeter darunter.

Die Hälfte der Fliessgewässer im Kanton St. Gallen würden Niedrigwasser verzeichnen. Für die Lebewesen im Wasser erreichten gemäss St. Galler Behörden auch die Wassertemperaturen kritische Werte.

Ein Wasserentnahmeverbot erliess der Kanton St. Gallen aber bisher nicht. Die Lage wird gemäss kantonaler Website am 18. Juli neu beurteilt.

sime, sda