Spitäler Kritik am Preis für den Spitalverkauf in Flawil

ka, sda

25.7.2023 - 15:08

Das Spital in Flawil soll nun doch nicht einem Neubau weichen. Hat der Kanton das Gebäude zu günstig verkauft? (Archivbild)
Das Spital in Flawil soll nun doch nicht einem Neubau weichen. Hat der Kanton das Gebäude zu günstig verkauft? (Archivbild)
Keystone

Nach dem Stopp des Neubauprojekts für ein Gesundheits- Pflege und Therapiezentrum in Flawil durch die Viva Group AG (Solviva) gibt es Fragen zum Verkaufspreis der Liegenschaft. Ein SP-Kantonsrat will wissen, ob der Kanton getäuscht worden sei.

Drei Spitäler hat der Kanton St. Gallen im Zug der Umsetzung seiner Spitalstrategie verkauft. Für das Spital in Wattwil, das von der Berit Klinik weiter genutzt wird, verlangte die Regierung 9,5 Millionen Franken.

Noch nicht lange her ist der Verkauf des Spitals Walenstadt an das Kantonsspital Graubünden. Die Liegenschaft wechselte für 8,0 Millionen Franken den Besitzer.

Einen markant tieferen Betrag ergab im Dezember 2021 der Verkauf des Spitals Flawil. Der Grund: Das Gebäude sollte abgerissen werden. Die Solviva AG (heute: Viva Group AG) plante am Standort einen Neubau für ein Gesundheits- Pflege- und Therapiezentrum und wollte dafür 40 Millionen Franken investieren.

Plötzlicher Rückzieher

Vorerst verlief alles nach Plan: Am 16. Juni teilte die Gemeinde Flawil mit, alle Einsprachen gegen das Projekt seien zurückgezogen worden, einem Baubeginn stehe nichts mehr im Wege.

Am 7. Juli gab dann aber die Viva Group AG bekannt, ihre Pläne für einen Neubau seien «aufgrund veränderter Rahmenbedingungen» nicht mehr umsetzbar. Im Vordergrund stehe «eine sinnvolle Umnutzung des bestehenden Gebäudes».

SP-Kantonsrat Daniel Baumgartner hat kürzlich einen Vorstoss mit Fragen zur Planänderung eingereicht. Er hält darin fest, dass der Kanton das Spital für einen Betrag verkauft habe, der etwa dem Wert des Bodens entspreche. Dies obwohl das Spital baulich auf dem aktuellsten Stand sei.

Er will nun von der Regierung wissen, ob sie getäuscht worden sei, weil sie für nur 1,6 Millionen Franken intakte Gebäulichkeiten inklusive Boden an verkehrstechnisch guter Lage verkauft habe.

Die Regierung soll auch erklären, ob die Viva Group AG überhaupt noch daran interessiert und finanziell in der Lage sei, in Flawil ein stationäres Angebot mit dem Schwerpunkt Spezialpflege aufzubauen.

ka, sda