Gesundheitsversorgung Lange Wartezeiten in den St. Galler Notfallstationen

ka, sda

12.12.2022 - 12:24

Die Notfallstation des St. Galler Kantonsspitals ist immer wieder überlastet. Zu den Gründen könnten die Spitalschliessungen in Rorschach, Heiden oder Appenzell gehören.
Die Notfallstation des St. Galler Kantonsspitals ist immer wieder überlastet. Zu den Gründen könnten die Spitalschliessungen in Rorschach, Heiden oder Appenzell gehören.
Keystone

In den Notfallstationen der verbliebenen St. Galler Spitäler gibt es zunehmend lange Wartezeiten und überlastetes Personal. In einem neuen Vorstoss aus dem Kantonsrat wird nach den Gründen und nach Massnahmen gefragt.

Keystone-SDA, ka, sda

Die Versorgung der Bevölkerung in medizinischen Notfällen stehe in der Kritik, heisst es im Vorstoss von Thomas Warzinek, Mathias Müller und Luzia Krempl-Gnädinger (alle Mitte). Es gebe lange Wartezeiten in den Notfallstationen und unzufriedene Patientinnen und Patienten. Teils müssten Personen, die den Notfall aufsuchten, aus Kapazitätsgründen in ein anderes Spital verlegt werden.

Im Vorstoss wird auf mögliche Gründe hingewiesen: Es sei eine Tatsache, dass die Notfallangebote der Spitäler wegen «Bagatellen» aufgesucht würden. Solche Behandlungen könnten aber auch während den normalen Sprechstunden bei der Hausärztin oder dem Hausarzt oder durch den Notfalldienst der niedergelassenen Ärzte durchgeführt werden.

Mehrere Spitalschliessungen

Die Frage sei allerdings, ob dieses Angebot der Hausärztinnen und Hausärzte noch ausreichend sei. Das Leitungsangebot in der Grundversorgung nehme pro Jahr um zwei Prozent ab, heisst es im Vorstoss. Ein weiterer Grund für die Überlastung der Notfallstationen könne die Schliessung der Spitäler Rorschach, Flawil, Heiden und Appenzell sein.

Nun brauche es eine Auslegeordnung mit möglichen Lösungsansätzen. Die Regierung soll erklären, wie die Notfallversorgung der Bevölkerung verbessert werden könnte. Dabei muss sie die Frage beantworten, ob die Notfallangebote der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte noch ausreichend sind.

Falls die Notfallstationen der Spitäler zu oft wegen Bagatellen ausgesucht würden, könnte eine Notfallgebühr geprüft werden. Weiter wollen die drei Mitglieder der Mitte-EVP-Fraktion wissen, ob es bereits Anpassungen bei den neuen Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ) brauche.

Die GNZ waren ursprünglich an allen Standorten der geschlossenen Spitäler angekündigt worden. Mittlerweile ist bekannt, dass es vorerst nur in Wattwil ein Angebot mit einer Notfallstation geben wird. In Flawil und Rorschach sind Gesundheitszentren ohne Notfall geplant. In Altstätten wird die Frage erst 2027 aktuell, weil das Spital bis dann betrieben wird.