Sozialhilfe Leichter Rückgang bei Sozialhilfefällen im Kanton St. Gallen

gn, sda

8.3.2021 - 11:38

Eineltern-Haushalte tragen im Kanton St. Gallen ein sechsfach höheres Sozialhilferisiko als andere Haushaltsmodelle. (Symbolbild)
Eineltern-Haushalte tragen im Kanton St. Gallen ein sechsfach höheres Sozialhilferisiko als andere Haushaltsmodelle. (Symbolbild)
Keystone

Die Zahl der Sozialhilfefälle ist 2019 im Kanton St. Gallen gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken. Die Sozialhilfequote hat sich das erste Mal seit 2008 reduziert.

Keystone-SDA, gn, sda

Insgesamt bezogen 2019 im Kanton St. Gallen 10'635 Personen finanzielle Leistungen der Sozialhilfe, das sind 306 Personen weniger als im Vorjahr, wie die St. Galler Fachstelle für Statistik am Montag mitteilte. Die Zahl der Unterstützten sei gesunken, weil weniger Neueintritte zu verzeichnen waren. Die Austritte aus der Sozialhilfe sind 2019 stabil geblieben.

Die Sozialhilfequote ist aufgrund der tiefen Arbeitslosigkeit und der guten wirtschaftlichen Lage gesunken und liegt neu bei 2,1 Prozent. Mögliche Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind in diesen Zahlen allerdings noch nicht sichtbar und werden sich frühestens ab der Statistik 2020 zeigen, wie es weiter heisst.

Am deutlichsten verbessert hat sich die Situation der jungen Erwachsenen. Die Zahl der unterstützten 18- bis 25-Jährigen ist seit Beginn der Statistik im Jahr 2005 um fast ein Drittel gesunken. Die Anzahl unterstützter Personen im Alter von 56 bis 64 Jahren steigt hingegen kontinuierlich und hat sich zwischen 2005 und 2019 mehr als verdoppelt.

6051 Privathaushalte beanspruchten 2019 mindestens einmal Leistungen der finanziellen Sozialhilfe der Gemeinde, was 2,7 Prozent aller privaten Haushalte des Kantons entspricht. Je nach Haushaltstyp bestehen deutliche Unterschiede. Eineltern-Haushalte tragen mit 17,1 Prozent ein sechsfach höheres Sozialhilferisiko.

Auch eine fehlende Berufsbildung erhöht das Risiko, ganz oder ergänzend auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, deutlich: Jede zweite Sozialhilfe beziehende Person zwischen 25 und 64 Jahren wies als höchsten Bildungsabschluss die obligatorische Schule (51,9 Prozent) aus.