Strafverfahren Leiter des Steueramts Wartau soll sich illegal bereichert haben

SDA

10.1.2020 - 16:52

Der Leiter des Steueramts von Wartau steht unter Verdacht, sich auf Kosten der Gemeinde illegal bereichert zu haben. Der Mann wurde am Freitag an seinem Wohnort vorläufig festgenommen. Der Gemeinderat hat ihn bis auf Weiteres beurlaubt.

Grund dafür ist die Eröffnung einer Strafuntersuchung gegen den Steueramts-Leiter wegen Verdachts der ungetreuen Amtsführung, wie die Gemeinde am Freitagnachmittag mitteilte. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen habe ein Verfahren eröffnet.

Laut dem Gemeindepräsidenten Beat Tinner soll es beim Verdacht um etwas mehr als 100'000 Franken gehen. Zu Einzelheiten von allfälligen Delikten machte Tinner auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA keine Angaben. Im Communiqué heisst es, für die betroffene Person gelte die Unschuldsvermutung.

Laut Tinner wurde der Steueramtsleiter am Freitag an seinem Wohnort festgenommen. Es habe dort auch eine Durchsuchung stattgefunden. Auch an seinem Arbeitsplatz in Azmoos kam es zur Durchsuchung. Er habe selber erst am Freitagmittag von der Sache erfahren, erklärte der Gemeindepräsident.

Steuerrückzahlungen prüfen

Nun würden intern die Steuerrückzahlungen der letzten zwei Jahre unter die Lupe genommen, sagte Tinner weiter. Dabei soll sich zeigen, ob es zu Unregelmässigkeiten gekommen ist. Im März 2018 hatte der Kanton das Steueramt von Wartau einer periodischen Grosskontrolle unterzogen.

Aufgrund des laufenden Verfahrens hat der Gemeinderat Wartau den unter Verdacht stehenden Leiter des Steueramtes bis auf Weiteres beurlaubt. Der Gemeinderat werde die Untersuchungsbehörden unterstützen, damit die Vorwürfe möglichst zeitnah und lückenlos geklärt werden könnten, hiess es.

Sollte der Gemeinde ein finanzieller Schaden entstanden sein, so sollte dieser gedeckt sein. Laut Beat Tinner hat die Gemeinde für solche Fälle zwei Versicherungen.

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