OstschweizLokale Polizeistationen sind nach Schliessungen wieder besetzt
ny, sda
16.11.2022 - 12:34
Nach der vorübergehenden Schliessung von fünf lokalen Polizeistationen zwischen Juli und Oktober wegen personellen Engpässen sind alle Polizeiposten im Kanton St. Gallen wieder besetzt. Polizistinnen und Polizisten konnten Überzeit abbauen, angestaute Fälle erledigen und interne Ausbildungen besuchen.
Keystone-SDA, ny, sda
16.11.2022, 12:34
SDA
Die Kantonspolizei zog in einer Mitteilung vom Mittwoch eine positive Bilanz. Gut 2100 Arbeitsstunden seien eingespart worden. Betroffen waren die lokalen Polizeistationen in Goldach, Wittenbach, Bad Ragaz, Walenstadt und Oberriet in der Zeit vom 18. Juli bis zum 23. Oktober.
Die frei gewordenen Mitarbeitenden wurden auf den grösseren Polizeistationen zusammengezogen oder verstärkten die mobile Polizei in den Regionen. «Dank Prioritätensetzung waren die Einsatzkräfte in allen dringenden Fällen trotzdem umgehend vor Ort», heisst es. Die Sicherheit sei im Kanton jederzeit garantiert gewesen.
Neben der Schliessung der fünf lokalen Stationen reduzierte die Polizei auch in Uznach, Schänis, Flums, Gams und Flawil ihre personelle Präsenz. Zudem führte die Regionalpolizei weniger Geschwindigkeitskontrollen auf den Strassen, Lärmkontrollen sowie arbeits- und ausländerrechtliche Kontrollen durch.
Überzeit abgebaut
Auch bei der Begleitung von Sportveranstaltungen und anderen Anlässen verkleinerte die Polizei vorübergehend ihre Einsätze auf ein vertretbares Minimum. Die eingesparten Stunden ermöglichten es, dass Polizistinnen und Polizisten Ruhe- und Ferientage beziehen und zum Teil Überzeit abbauen konnten.
Viele Bürgerinnen und Bürger hätten die Online-Angebote der Polizei genutzt, heisst es weiter. So wurden Anzeigen über den 24 Stunden geöffneten digitalen Polizeiposten «suisse e-police» eingereicht. Dadurch hätten sich die Hilfesuchenden den Gang zur Polizeistation erspart.
Für die personellen Engpässe nannte die Polizei verschiedene Gründe. St. Galler Polizistinnen und Polizisten hätten in diesem Jahr wegen Grossanlässen wie dem Weltwirtschaftsforum in Davos oder der Ukraine-Konferenz in Lugano viel Überzeit geleistet. Ausserdem gebe es seit der Coronapandemie mehr Einsätze wegen zwischenmenschlichen Problemen.
Arbeit immer zeitintensiver
Die Arbeit der Polizei, etwa wegen privaten und öffentlichen Veranstaltungen und Festen oder Nachbarschafts-Streitigkeiten sei zeitintensiver geworden. Vermehrt würden sich Personen aggressiv verhalten. Immer öfter müsse die Polizei Fachleute zur Beratung und Begleitung beiziehen.
Ausserdem habe sich die 24-Stunden-Gesellschaft auch in St. Gallen etabliert. Da nicht alle sozialen Angebote rund um die Uhr verfügbar seien, wendeten sich Hilfesuchende gezwungenermassen immer öfter an die Kantonspolizei. Die gesellschaftlichen Veränderungen hätten viele Gründe und nicht alles sei erklärbar.
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