Pandemie Neuer Pandemieplan für den Kanton Thurgau

ka, sda

1.7.2021 - 15:20

Im Kanton Thurgau will man auf Ereignisse wie die aktuelle Corona-Pandemie gerüstet sein. (Symbolbild)
Im Kanton Thurgau will man auf Ereignisse wie die aktuelle Corona-Pandemie gerüstet sein. (Symbolbild)
Keystone

Die Thurgauer Regierung hat einen neuen kantonalen Pandemieplan in die Vernehmlassung gegeben. Darin wird das künftige Vorgehen bei einer pandemischen Verbreitung von Grippeviren oder von anderen übertragbaren Krankheiten festgehalten. Das Konzept soll alle vier Jahre überprüft werden.

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Der Thurgauer Pandemieplan setze erstmals in der Schweiz eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um und fokussiere sich nicht nur auf Grippepandemien, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei vom Donnerstag.

Vor rund einem Jahr hat der Regierungsrat eine Projektorganisation eingesetzt, die von Thomas Zeltner, dem ehemaligen Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG), unterstützt wurde. Nun sind die Arbeiten beendet. Der neue Pandemieplan wird in die Vernehmlassung gegeben, die bis zum 31. Oktober dauert.

Bessere Voraussagen

Zu den Neuerungen gehört, dass in Zusammenarbeit mit dem Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich «eine universelle Risikomatrix» entwickelt wurde. Damit könne bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Pandemiegefahr eingeschätzt werden, «wenn beispielsweise bei neuartigen Mikroorganismen erst wenige verlässliche Daten verfügbar sind».

Thema ist auch die Zusammenarbeit von Tier- und Humanmedizin. Es gebe verschiedene Einflüsse, die die Gesundheit von Mensch und Tier gleichermassen gefährdeten, heisst es in der Einführung zum Pandemieplan. Beispiele dafür seien Krankheiten, die zwischen Mensch und Tier übertragen werden, durch Insekten weitergegebene Infektionskrankheiten oder resistente Erreger.

Der Pandemieplan Thurgau solle «als praktisch orientiertes Dokument ein möglichst einfaches Instrument zur Pandemiebewältigung darstellen», heisst es in der Mitteilung. Basis dafür seien die bereits bestehenden kantonalen Führungs- und Organisationsstrukturen.