Ostschweiz Planung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi vor dem Abschluss

ka, sda

9.11.2022 - 15:37

Das Modell für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi in Dornbirn A erwies sich als Besuchermagnet.
Das Modell für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi in Dornbirn A erwies sich als Besuchermagnet.
Keystone

Die Genehmigungsplanung für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi im St. Galler und Vorarlberger Rheintal ist beinahe abgeschlossen. Das Vorhaben wird teurer als 2017 geplant. Unter anderem stehen noch die Umweltverträglichkeitsprüfungen beidseits der Grenze aus.

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Das Projekt sei weit fortgeschritten und noch zwei Schritt von der Ziellinie entfernt, hiess es in der Mitteilung der Internationalen Rheinregulierung vom Mittwoch. Damit steht das Vorhaben nun vor der Genehmigungsphase.

Seit 2011 wird auf dem 26 Kilometer langen Abschnitt des Rheins zwischen der Ill-Einmündung und dem Bodensee die Verbesserung des Hochwasserschutzes geplant. Erste Voraussagen über die Kosten wurden inzwischen nach oben korrigiert. 2017 war noch mit Aufwendungen von rund einer Milliarde Franken gerechnet worden. Nun dürften es eher bis zu 1,4 Milliarden Franken werden.

Die seither aufgelaufene Teuerung ist für 20 Prozent des Zuschlags verantwortlich. 30 Prozent der Mehrkosten werden für die Stabilisierung der Dämme im Fall eines Erdbebens benötigt. Weitere zusätzliche bauliche Massnahmen machen die übrigen 50 Prozent aus. Dabei geht es unter anderem um Querdämme zur Lenkung der Strömung.

Ein zentrales Projekt ist die Beibehaltung der Trinkwasserversorgung am Rhein während der Bauphase. Sie muss weiter gewährleistet sein. Unter anderem werden dafür die Brunnen im Rheinvorland neu angeordnet. Es braucht auch Verbindungsleitungen zwischen den Versorgungsgebieten.

Entscheidende Schritte folgen

Die Wirkung von Rhesi wurde an einem Modell in Dornbirn im Massstab 1:50 gezeigt, bei dem Hochwasser simuliert werden kann. Es sei ein Besuchermagnet gewesen, heisst es in der Mitteilung. Trotz der vorübergehenden Schliessung wegen der Pandemie hatten sich 15'000 Personen in der Versuchshalle informieren lassen. Das Modell kann noch bis Mitte Dezember besichtigt werden.

Die nächsten Schritte für das Jahrhundertprojekt sind nun die Umweltverträglichkeitsprüfungen in der Schweiz und in Österreich. Zudem müssen die beiden Staaten das Projekt noch bewilligen.