Prämien 2023Prämien wachsen im Glarnerland weniger stark
uj, sda
27.9.2022 - 14:26
Auch im Kanton Glarus steigen die Prämien für die Krankenkassen nächstes Jahr beträchtlich an. Mit einem Kostenantieg für die Durchschnittsprämie von 4,8 Prozent schneidet das Glarnerland aber besser ab als fast alle Kantone. Der Landesdurchschnitt liegt bei einem Plus von 6,6 Prozent.
27.9.2022 - 14:26
SDA
Der Bund begründet den landesweiten Prämienanstieg einerseits mit der Covid-19 Pandemie, wie er am Dienstag mitteilte. Zudem seien die in den Jahren 2021 und 2022 gezahlten Prämien nicht kostendeckend gewesen.
2023 wächst die Durchschnitts-Prämie über alle Altersklassen nur in Basel Stadt und in Genf weniger stark als in Glarus. Auch in der Altersklasse der Erwachsenen ab 26 Jahren (+ 4,7 Prozent) weisen nur diese beiden Kanton bessere Werte aus. In den Alterklassen der Kinder und der jungen Erwachsenen hat Glarus mit einem Prämienanstieg von 3,3 respektive 1,5 Prozent gar das geringste Kostenwachstum.
Bei den zu bezahlenden Prämien belegt das Glarnerland hingegen keine Spitzenplätze. Es gehört aber in allen Altersklassen zum günstigsten Drittel aller Kantone.
Die mittlere monatliche Prämie beträgt 2023 für Erwachsene ab 26 Jahren 347,1 Franken, 50 Franken weniger als im nationalen Durchschnitt. Junge Erwachsene bezahlen 237,7 Franken (CH: 279,9 Fr.) und für Kinder bis 18 Jahre Alter beläuft sich die Prämie auf 85,1 Franken (CH: 105 Fr.). Bei der Berechnung der mittleren Prämien wurden sowohl die verschiedenen Wahlfranchisen berücksichtigt als auch die Spar-Modelle.
Der Glarner Landammann und Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann (FDP) sieht den Hauptgrund für das vergleichsweise gute Abschneiden in der Prämienberechnung des Bundes. «Während der Pandemiejahre war die Kalkulation für den Kanton Glarus wohl näher an der Kostenwahrheit als die für andere Kantone», sagt er zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Darum sei der Nachholbedarf nun kleiner.
Womöglich sei auch das Kostenbewusstsein im Glarnerland grösser als anderswo. Doch ein Hauptgrund für das vergleichsweise geringe Prämienwachstum sei das nicht.
Glarner gehen häufiger zum Arzt
«Der starke Prämienanstieg ist bedauerlich, aber nachvollziehbar. Er entspricht dem Kostenwachstum», lautete Mühlemanns Fazit. Die Bevölkerung gehe seit der Pandemie häufiger zum Arzt als vor der Pandemie. «Die Sensibilität für die eigene Gesundheit ist wohl gestiegen», mutmasste der Gesundheitsdirektor.
Dass der Prämiensprung der Beginn einer neuen Negativentwicklung ist, befürchtet der Landammann aber nicht. Der starke Prämienanstieg sei vielleicht nicht einmalig, aber kein neuer Trend. «Die Gesundheits-Sensibilität nimmt vielleicht auch wieder ab», hofft er.
Für die Prämienzahler sei es wichtig zu wissen, dass sie die Kasse wechseln könnten, wenn sie mit ihren Prämien nicht zufrieden seien, betonte der Gesundheitsdirektor.
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