Öffentlicher VerkehrRhB streicht wegen Personalmangel Züge
mafr, sda
25.1.2024 - 08:43
Die Rhätische Bahn (RhB) muss wegen des Mangels an Lokführerinnen und Lokführern drei Prozent ihrer Zugleistungen durch Busse ersetzen. Diese Vorkehrungen sollen ab dem 11. März bis zum Fahrplanwechsel 2025 gelten.
25.01.2024, 08:43
25.01.2024, 12:24
SDA
Betroffen sind die Linien Chur-Arosa und Chur-Disentis/Mustér – hier werden zu Randzeiten die Züge durch Busse ersetzt. Am Morgen betrifft es nach Arosa einen, am Abend drei Züge, teilte die RhB am Donnerstag mit. Auch für die vier saisonalen Halbstundentakt-Zusatzzüge nach Arosa während der Winterwochenenden kommen Busse zum Einsatz. Auf der Surselvalinie soll zwischen Ilanz und Disentis/Mustér abends ein Zug ersetzt werden.
Der Erlebniszug Ruinaulta soll 2024 gar nicht fahren. Und auch das Flügelzugkonzept soll angepasst werden. Die S-Bahnen von Thusis und Rhäzüns verkehren nur noch bis Landquart. Die Halte im Prättigau werden von den Flügelzügen nach Davos, respektive St. Moritz bedient. Gewisse Bahnhöfe sind jedoch für die Länge dieser Züge zu kurz. Das Einsteigen wird deshalb nur in den vorderen Wagen möglich sein.
Die Busfahrten werden von Postauto abgedeckt, sagte der RhB-Direktor Renato Fasciati auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Obwohl auch sie mit Personalmangel zu kämpfen hätten, sicherten sie der RhB die Übernahme der Fahrten zu.
19'600 Überstunden
Es sei ein schwieriger Entscheid gewesen, aber ein nötiger, so Fasciati weiter. Das Lokpersonal musste im vergangenen Jahr oft an einem freien Tag einspringen. Es entstanden total 19'600 Überstunden. Mit den nun getroffenen Massnahmen soll das Personal entlastet werden.
Die RhB sei auch Opfer des eigenen Erfolgs. Im letzten Jahr stieg gemäss Fasciatis Angaben die Nachfrage um 16 Prozent. Die Einnahmen lagen gar 19 Prozent über denen des Rekordjahrs 2019.
Um künftig weitere Angebote zu schaffen und dabei auch für Personalentscheide gewappnet zu sein, bildet die RhB viele Lokführerinnen und Lokführer aus. Ab 1. Februar sind es 38, ab 1. März 47 und ab Juli 2024 werden es 59 Anwärterinnen und Anwärter sein.
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