Nach der Schliessung der «Hallen für Neue Kunst» auf dem Schaffhauser Kammgarnareal soll nun neues Leben in die alten Fabrikhallen kommen. In die 2. und 3. Etage des Westflügels soll die Pädagogische Hochschule (PHSH) ziehen. Ausserdem plant die Stadt einen vielfältigen Nutzungsmix und eine Neugestaltung des Kammgarnhofs.
Der Regierungsrat hat die Vorlage zum Umzug der PHSH zuhanden des Kantonsrats verabschiedet, wie er am Donnerstag mitteilte. Bislang ist die Hochschule in Mietobjekten im Ebnat untergebracht. In den beiden Etagen in der Kammgarn stehen rund 2600 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist etwa dieselbe Fläche wie bislang. Der Schulbetrieb in der Kammgarn ist für Sommer 2024 geplant.
Das Areal ist für die PHSH sehr attraktiv, und alle Einheiten können in einem Gebäude zusammengeführt werden. Der Standort habe Campus-Charakter und die zentrale Lage trage zur Attraktivität der PHSH im Standortwettbewerb bei, heisst es in der Mitteilung.
Für den Erwerb durch den Kanton und den Ausbau der beiden Stockwerke soll ein Objektkredit von 17,6 Millionen Franken gesprochen werden. Als Gegengeschäft soll die Stadt nach dem Rückbau der Hochbauten das Areal des ehemaligen Pflegezentrums Geissberg für 9,19 Millionen Franken als strategische Landreserve übernehmen.
«Meilenstein in der Stadtentwicklung»
Der Stadtrat hat seinerseits die Rahmenkreditvorlage zur Entwicklung des Kammgarnareals an den Grossen Stadtrat verabschiedet. Als Hotspot des öffentlichen Lebens soll das Areal die südliche Altstadt spürbar beleben, schreibt der Stadtrat. Es handle sich um ein Generationenprojekt, welches einen Meilenstein in der Stadtentwicklung darstelle.
Voraussetzung für die neue Nutzung der Räume im Westflügel ist eine Sanierung des kompletten Gebäudes auf den Stand eines Edelrohbaus. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss werden die Bibliothek, die Ludothek und ein gastronomisches Angebot Platz finden. Ausserdem sollen innovative Unternehmen von der kreativen Nachbarschaft profitieren.
Sollte sich der Einzug der PHSH nicht realisieren lassen, stehen die beiden Stockwerke für eine wirtschaftliche Nutzung zur Verfügung, wie die Stadt schreibt. Im 4. Obergeschoss sollen ein oder mehrere Unternehmen aus der Design- und Kreativwirtschaft oder der Informations- und Kommunikationsindustrie angesiedelt werden.
Ausserdem sehen die Pläne vor, den Kammgarnhof mit Grünflächen und einer Fläche für Veranstaltungen neu zu gestalten und aufzuwerten. Als Ersatz für die Parkplätze wird eine einstöckige Tiefgarage mit rund 100 Plätzen gebaut. Die IWC wird sich an 50 Prozent der Baukosten beteiligen und dafür die Hälfte der Parkplätze erhalten.
Der Stadtrat beantragt für die Entwicklung des Areals einen Rahmenkredit von 31,24 Millionen Franken. Durch den Verkauf der zwei Geschosse an den Kanton, die Mitfinanzierung der Tiefgarage durch die IWC und Entnahmen aus dem Stadtentwicklungs- und Parkplatzfonds liegen die von der Stadt zu tragenden Nettoinvestitionen bei 14,88 Millionen Franken.
Zurück zur Startseite