GesundheitspolitikSolviva will in Appenzell ein Gesundheits- und Pflegezentrum bauen
gn, sda
2.12.2022 - 11:01
Auf dem ehemaligen Spitalareal in Appenzell soll ein neues Gesundheits- und Spezialpflegezentrum entstehen. Der dafür notwendige Neubau soll im Baurecht durch das private Pflegeunternehmen Solviva erstellt werden.
2.12.2022 - 11:01
SDA
Die Solviva Gruppe will in der Ostschweiz Fuss fassen: Schon bevor das Spital in Flawil als eines von vier Regionalspitälern im Kanton St. Gallen geschlossen wurde, hatte sich das Interesse des Berner Unternehmens abgezeichnet.
Ende 2021 wechselte die ehemalige Spitalliegenschaft in Flawil für 1,6 Millionen Franken den Eigentümer. Solviva plant für 30 bis 35 Millionen Franken einen Neubau für ein nationales Kompetenzzentrum für Hirnverletzte mit 75 Behandlungsplätzen. Im Januar 2023 soll mit dem Rückbau der alten Spitalgebäude begonnen werden.
Die Solviva AG hatte sich auch für das Spitalgebäude in Wattwil interessiert und wurde dabei von der St. Galler Regierung unterstützt. Bereits war auch ein Kaufpreis festgelegt worden. Im Sommer 2021 zog sich dann aber das Unternehmen vom Projekt zurück und gab als Grund die fehlende Unterstützung durch die Gemeinde an.
Kantonales Gesundheitszentrum bleibt bestehen
Jetzt streckt die Solviva AG ihre Fühler ins Appenzellerland aus. Das Spital Appenzell wurde Ende Juni 2021 geschlossen. Seither ist das kantonale Gesundheitszentrum Appenzell die Anlaufstelle für die Gesundheitsversorgung in Appenzell Innerrhoden.
Die gemeinsame Lösung sieht vor, dass die Solviva AG auf einem Teil des ehemaligen Spitalareals einen Neubau realisiert, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Mit ihrer Tochtergesellschaft cereviva ag will die Pflegegruppe in Appenzell ein neues Spezialpflegezentrum insbesondere für Menschen mit Hirnverletzungen schaffen. Das kantonale Gesundheitszentrum soll eigenständig bestehen bleiben und sich in der neuen Infrastruktur einmieten.
Der Kanton hat gemeinsam mit der Solviva AG die Machbarkeit für ein solches Zentrum auf dem ehemaligen Spitalareal geprüft. Die Ergebnisse liegen nun vor. Die Standeskommission (Regierung) und das Pflegeunternehmen kommen zum Schluss, dass die rechtlichen, betrieblichen und finanziellen Voraussetzungen für ein Gesundheits- und Spezialpflegezentrum gegeben sind, wie der Kanton weiter schreibt.
Landsgemeinde entscheidet
In Zusammenarbeit mit der Solviva AG könne das Potential des ehemaligen Spitalareals ausgeschöpft und die ambulante Gesundheitsversorgung gestärkt werden. In einem nächsten Schritt soll aufgezeigt werden, wie das Vorhaben baulich umgesetzt werden kann.
Die Standeskommission will bis Ende 2023 eine Vorlage zuhanden des Grossen Rats verabschieden. 2024 soll die Landsgemeinde über das neue Gesundheits- und Spezialpflegezentrum entscheiden können.
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