Ostschweiz Sozialquote in Appenzell Ausserrhoden gesunken

uj, sda

31.1.2023 - 17:47

Fast die Hälfte der Sozialhilfebeziehenden in Appenzell Ausserrhoden verfügten 2021 lediglich über einen obligatorischen Schulabschluss. (Symbolbild)
Fast die Hälfte der Sozialhilfebeziehenden in Appenzell Ausserrhoden verfügten 2021 lediglich über einen obligatorischen Schulabschluss. (Symbolbild)
Keystone

Im Jahr 2021 haben im Kanton Appenzell Ausserrhoden 1152 Personen finanzielle Leistungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Sozialhilfebeziehenden um 11,3 Prozent.

Keystone-SDA, uj, sda

Die Sozialhilfequote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent, wie die Ausserrhoder Kantonskanzlei am Dienstag mitteilte. Damit lag sie weiterhin deutlich unterhalb der nationalen Quote von 3,1 Prozent.

Die Abnahme der Sozialhilfequote wird vor allem auf einen starken Rückgang bei den Neueintritten in die Sozialhilfe zurückgeführt. 2021 wurden 172 neue Sozialhilfedossiers eröffnet, 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig wurden 264 Dossiers abgeschlossen, 4,8 Prozent mehr als 2020.

Hintergründe dafür sind laut der Mitteilung einerseits die Erholung des Arbeitsmarktes ab Mitte des Jahres 2021. In Appenzell Ausserrhoden ging die Arbeitslosenquote auf das Vorpandemieniveau zurück.

Andererseits waren die Massnahmen des Bundes zur Eindämmung der Auswirkungen der Pandemie weiterhin wirksam. Sie umfassten etwa eine Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung, zusätzliche Taggelder bei der Arbeitslosenentschädigung sowie Entschädigungen bei Erwerbsausfällen.

Tiefe Bildung als grösstes Risiko

Zentraler Faktor für das Risiko, die Sozialhilfe beanspruchen zu müssen, war eine tiefe Bildung. Fast die Hälfte der Personen in der Sozialhilfe von Appenzell Ausserrhoden verfügten 2021 lediglich über einen obligatorischen Schulabschluss. Der Anteil nahm über die letzten Jahre kontinuierlich zu.

In der Bevölkerung des ganzen Landes lag der Anteil von Personen ohne weitere Bildung nach der obligatorischen Schulzeit bei 15 Prozent. Sie waren somit in der Sozialhilfe deutlich übervertreten.