In St. Gallen soll die Notunterkunft für Kinder und Jugendliche, «Schlupfhuus», geschlossen werden. In einem Vorstoss wundert sich die SP-Grüne-Fraktion über den Entscheid und verlangt dazu Auskünfte.
Das «Schlupfhuus», eine Notunterkunft für Kinder und Jugendliche in St. Gallen mit acht Plätzen, soll Ende März 2020 geschlossen werden. Dies hatte das Departement des Innern anfangs Mai angekündigt.
Das rund um die Uhr betriebene Angebot bietet seit 18 Jahren Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen Schutz und Unterkunft, etwa bei Fällen von Gewalt in der Familie.
Es gebe starke Schwankungen bei der Auslastung, ein wirtschaftlicher Betrieb sei immer schwieriger geworden, lautete unter anderem die Begründung des Departements.
Dazu will nun die SP-Grüne-Fraktion genauere Auskünfte. In einem am Donnerstag veröffentlichten Vorstoss heisst es, der überraschende Entscheid sei «unverständlich und befremdend». Erst seit April 2019 gelte für das «Schlupfhuus» eine neue Finanzierung. Bei der Gesetzgebung sei zwar ein Optimierungsbedarf festgestellt worden, von einer Schliessung «war jedoch nie die Rede».
Die Institution sei einzigartig in der Ostschweiz, die Notwendigkeit eines solchen Angebots bisher unbestritten. Die Fraktion will nun von der Regierung wissen, ob sich die Parameter seit der Beratung im Kantonsrat im Herbst 2018 derart verschlechtert hätten, dass die Schliessung der Institution beschlossen wurde.
Weiter soll erklärt werden, wieso der Kanton «auf einmal Wirtschaftlichkeitsüberlegungen als Begründung für eine Schliessung heranzieht». Ein wirtschaftlicher Betrieb sei bei einer Institution wie dem «Schlupfhuus» mit einer sehr wechselnden Auslastung schliesslich kaum möglich.
Zurück zur Startseite