Die Gemeinde Wartau hat ihren Steueramts-Leiter freigestellt. Der 37-Jährige steht unter Verdacht, Steuerrückzahlungen auf ein eigenes Konto geleitet zu haben. Gegen ihn läuft eine Strafuntersuchung wegen ungetreuer Amtsführung.
Der Steueramts-Leiter habe die Vereinbarung über seine Freistellung nach einem Gespräch mit dem Gemeindepräsidenten bereits am Sonntag unterzeichnet, teilte die Gemeinde am Mittwoch mit. Die Stelle werde in den nächsten Tagen ausgeschrieben.
Der Leiter des Gemeindesteueramts war am vergangenen Freitag an seinem Wohnort vorübergehend festgenommen worden. Die Polizei durchsuchte sein Haus, und auch in den Büros im Rathaus in Azmoos kam es zu einer Durchsuchung. Gemeindepräsident Beat Tinner zeigte sich überrascht.
Er hoffe, dass die Vorwürfe möglichst rasch und lückenlos geklärt werden. Beim Verdacht gehe es um etwas mehr als 100'000 Franken, sagte Tinner der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Verdacht bestätigt
Inzwischen haben das kantonale Steueramt, die Finanzverwaltung und die Gemeinde umfassende Abklärungen getroffen. «Dabei hat sich der Verdacht der ungetreuen Amtsführung weiter verdichtet», heisst es im Communiqué. Die Erkenntnisse der Revision wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Weitere Abklärungen sind im Gang.
Die Verfehlungen sollen im Jahr 2019 begangen worden sein. Für die früheren Jahre brachte die aktuelle Prüfung keine Unregelmässigkeiten zu Tage. Steuerpflichtige kamen laut Gemeinde nicht direkt zu Schaden. Geschädigte sind die Gemeinde, der Kanton, der Bund, die Kirche und die Feuerwehr.
Wie hoch der Schaden genau ist und in welchem Zeitraum die Gelder abgezweigt wurden, wird durch die Staatsanwaltschaft weiter ermittelt. Die Gemeinde Wartau sei für Schäden, die durch die mutmasslichen Delikte entstanden sind, versichert, heisst es. Für den freigestellten Steueramts-Leiter gelte die Unschuldsvermutung.
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