GewässerschutzThurgau will Belastung durch Pflanzenschutzmittel reduzieren
SDA
5.10.2020 - 15:20
Der Kanton Thurgau will mit dem Projekt «AquaSan» die Umweltrisiken von Pflanzenschutzmitteln um die Hälfte reduzieren. Die Ziele sollen ohne ein breites Verbot erreicht werden. Nun wurde über die ersten praktischen Erfahrungen informiert.
2019 hatte der Thurgauer Grosse Rat 1,7 Millionen Franken für das Projekt «AquaSan» bewilligt. Das Interesse der Landwirtschaft sei gross, heisst es in der Mitteilung des Kantons vom Montag. Es hätten doppelt so viele Betriebe in die Pilotphase aufgenommen werden können, wie eigentlich erwartet wurde.
Pflanzenschutzmittel könnten nur reduziert werden, wenn bekannt sei, wie sie in die Gewässer gelangten. Der erste Schritt waren deshalb Messungen in den Pilotbetrieben. Danach wurden die Ergebnisse mit den Landwirtinnen und Landwirten diskutiert und Verbesserungen geplant.
Weniger Schädlinge, mehr Mäuse
Bei der praktischen Umsetzung habe es sich gezeigt, dass die Massnahmen immer mit einem Mehraufwand verbunden seien und «die vorherrschende Lehrmeinung nicht immer problemlos in die Praxis transferiert werden kann», heisst es in der Mitteilung.
So wurde in Obstanlagen Blühstreifen angelegt, um Nutzinsekten anzulocken, die zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen. In den Blühstreifen hätten sich aber Mäuse stark vermehren können, die Frassschäden an den Wurzeln der Obstbäume verursachten. In der Folge seien Bäume abgestorben.
Die Lösung solcher Herausforderungen seien eine Kernaufgabe des Projekts, wird Florian Sandrini, Leiter Beratung Pflanzenbau und Umwelt und Leiter Pflanzenschutzdienst im Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, zitiert. Im nächsten Jahr folgt nun die zweite Phase mit einem grossflächigen Einbezug aller Betriebe im Pilotperimeter. Bis 2026 sollen sich rund 100 Landwirtinnen und Landwirte im Einzugsgebiet des Eschelisbach und der Salmsacher Aach beteiligen.
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