Hochwasserschutz Thurgauer Bevölkerung will laut Umfrage eine naturnahe Thur

SDA/tpfi

7.11.2020 - 10:31

Tosendes Wasser der Thur beim Wehr in Weinfelden während eines Hochwassers im Sommer 2016. Das Konzept «Thur+», das sich in der Vernehmlassung befindet, soll Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung in Einklang bringen. Die Bevölkerung befürwortet laut einer neuen Umfrage eine naturnahe Thur.
Tosendes Wasser der Thur beim Wehr in Weinfelden während eines Hochwassers im Sommer 2016. Das Konzept «Thur+», das sich in der Vernehmlassung befindet, soll Hochwasserschutz, Ökologie und Naherholung in Einklang bringen. Die Bevölkerung befürwortet laut einer neuen Umfrage eine naturnahe Thur.
Source: Keystone/Walter Bieri 

Die Thurgauerinnen und Thurgauer wünschen sich eine naturnahe Thur mit breitem Flussbett, Auenwäldern und einfachen Zugängen zum Gewässer. Dies zeigt eine neue Befragung des Forschungsinstituts gfs-Zürich, wie die Interessengemeinschaft Lebendige Thur mitteilte.

Eine Mehrheit der Bevölkerung befürworte auch eine Ausweitung des Fussbetts, hiess es im Communiqué vom Samstag. Die repräsentative Umfrage zeige, dass der Thurgauer Bevölkerung die Ökologie rund um die Thur ein grosses Anliegen sei.

73 Prozent der Befragten wünschten sich eine Thur mit breitem Flussbett, dynamischen Auenwäldern und grosser Artenvielfalt. Vier von fünf Befragten seien der Ansicht, dass Investitionen in ein ökologisches Hochwasserschutzkonzept gut investiertes Geld seien, schreibt die IG Lebendige Thur.

Naherholung wichtig

Der Bevölkerung sei die Thur wichtig als Erholungsgebiet und als Platz für Freizeitaktivitäten. 77 Prozent der Befragten wünschten sich Zugang zu einem natürlichen Gewässer, um zu spazieren, zu wandern, Velo zu fahren, zu baden oder zu grillieren.

Wolle der Kanton diesen Bedürfnissen nachkommen und gleichzeitig den Hochwasserschutz verbessern, brauche es grössere Nachbesserungen am Konzept «Thur+» des Kantons, das sich in der Vernehmlassung befindet. Eine Analyse der IG habe gezeigt, dass das Ziel, Ökologie, Hochwasserschutz und Naherholung zu verbinden, nicht erreicht werde.

Die Gewässerräume seien zu gering bemessen, hiess es. Eine konsequente Anbindung der Auen von nationaler Bedeutung werde mit dem Konzept «Thur+» in der aktuellen Form verpasst.

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