Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in der Thurgauer Wirtschaft bereits deutlich sichtbar. Viele Betriebe rechnen mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Lage. Dies zeigt die soeben erschienene Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers.
Gemäss dem Wirtschaftsbarometer, der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank, der IHK Thurgau und dem Thurgauer Gewerbeverband getragen wird, zeigen sich die Auswirkungen der Coronakrise deutlich. Im März und April 2020 gingen im Kanton über 5'000 Gesuche um Kurzarbeitsentschädigung ein, die Arbeitslosenquote stieg auf 2,6 Prozent. Zum Vergleich: Im April des Vorjahres hatte die Arbeitslosenquote bei 1,8 Prozent gelegen.
In der Industrie habe sich die Geschäftslage merklich eingetrübt, heisst es in der Mitteilung der Thurgauer Staatskanzlei. Die Anfang April befragten Industriebetriebe produzierten zuletzt auf deutlich niedrigeren Touren, der Auftragsbestand ist kleiner geworden.
60 Prozent der Betriebe pessimistisch
Für das zweite Quartal 2020 rechnen die Betriebe mit einer weiter nachlassenden Produktion und rückläufigem Bestellungseingang. Skeptisch sind die Erwartungen auch für den weiteren Zeithorizont bis zum Herbst 2020: Knapp 60 Prozent der Betriebe gehen von einer schlechteren, die übrigen von einer unveränderten Geschäftslage aus.
In der Bauwirtschaft habe sich die Geschäftslage zwar ebenfalls abgekühlt, insgesamt habe sich die Baukonjunktur jedoch gut gehalten. Spürbar beeinträchtigt durch die Coronasituation wurden die im Ausbaugewerbe tätigen Betriebe, während sich die Lage im Bauhauptgewerbe – wohl vor allem saisonbedingt – zwischen Januar und April sogar verbessert habe.
Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen des Ausbaugewerbes eine Eintrübung, diejenigen des Bauhauptgewerbes eine nahezu gleichbleibende Geschäftslage.
Bei den Detailhändlern ist das Bild gespalten – je nachdem, ob die Geschäfte vom Lockdown betroffen waren oder nicht. Von den Anfang April 2020 befragten Detailhandelsbetrieben beurteilten die Hälfte die Lage als schlecht, ein knappes Fünftel als gut. Auf die kommenden Monate blicken die Betriebe mit grosser Vorsicht.
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