SolaroffensiveUnterengadiner Pläne für Solar-Grosskraftwerk einen Schritt weiter
uj, sda
16.11.2022 - 18:26
Die jungen Pläne für eines der grössten Solarkraftwerke der Schweiz sind im Unterengadin einen ersten Schritt weiter. Die Bürgergemeinde von Scuol, Landbesitzerin des vorgesehen Standortes, hat sich für das Projekt ausgesprochen. Das Kraftwerk könnte dereinst bis zu 30'000 Haushalte mit Solar-Strom versorgen.
16.11.2022, 18:26
SDA
«Der Entscheid für das Projekt fiel am Dienstagabend einstimmig», sagte Bürgergemeindspräsident Jon Fadri Tönett zu einem Bericht des Regionaljournals Graubünden von Radio SRF. Die an der Versammlung der Bürgergemeinde etwa 60 anwesenden Mitglieder hätten sich auf Anfrage der Projektinitianten klar für eine Weiterentwicklung des Vorhabens ausgesprochen.
Das ausgewählte Landstück bilde «quasi einen weissen Fleck auf der Landkarte», erklärte Tönett gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei als einzige Fläche weit und breit ohne landschaftsschützerische Einschränkungen.
Wie das Regionaljournal berichtete, liegt das fragliche Land oberhalb der Unterengadiner Hauptortes Scuol beim Skigebiet Motta Naluns. Die Fläche ist in einer Maximalvariante etwa 600 auf 600 Meter und damit 36 Hektaren gross.
Hinter dem Vorhaben stehen die Engadiner Kraftwerke (EKW). Heinz Gross, Mitglied der EKW-Geschäftsleitung, sagte in der Sendung, das betreffende Landstück sei sehr gut bebaubar mit Solarpanels. «Das Potential dort ist, Strom für 20'000 bis 30'000 Haushalte zu produzieren», sagte Gross. Die Rede sei von rund 100'000 Panels.
«Sehr geeigneter Perimeter»
«Wir haben einen sehr geeigneten Perimeter», betonte Gross. Das Land liege in der Nähe des Skigebietes und damit in der Nähe von bebautem und technisiertem Gebiet. Deshalb sei er zuversichtlich, das Projekt ohne Einsprachen «durchzubringen». Er glaubt, dass ein Teil der Anlage schon 2025 in Betrieb gehen kann.
Als Nächste wird sich die politische Gemeinde Scuol mit den Solar-Plänen beschäftigen. Sie hat das Nutzungsrecht für das Land. Kommende Woche soll erst mal die Bevölkerung informiert werden.
Zudem stehen noch diverse Abklärungen aus, zur Landschaftsverträglichkeit, zum Naturschutz oder zu Naturgefahren. Auch die Kosten sind noch unklar. Sie werden auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Es gebe noch keine Anlagen dieser Art in der Schweiz, sagte Gross zum Regionaljournal Graubünden. Man betrete Neuland.
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