Weil er seinen schlafenden Vater mit einem Messer getötet und seine Mutter schwer verletzt haben soll, muss sich am Mittwoch ein Jugendlicher vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Die Anklage lautet auf Mord und versuchten Mord.
Die Tat ereignete sich Ende September 2017 im Elternhaus des damals 14-Jährigen in Götzis (Bezirk Feldkirch). Der Jugendliche soll gegen Mitternacht auf seinen im Wohnzimmer schlafenden Vater losgegangen sein und ihm mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser drei wuchtige Stiche in den Bauch versetzt haben. Die Verletzungen waren so schwer, dass der 51-Jährige wenig später im Spital am Blutverlust verstarb.
Wegen des Tumults wurde die Mutter im Schlafzimmer wach und eilte ins Wohnzimmer. Als sie versuchte, den Sohn vom Vater wegzuziehen, attackierte der 14-Jährige auch sie und verletzte die 52-Jährige mit drei Messerstichen in den Rücken schwer.
Motiv unklar
Anschliessend schnitt er sich mit der Tatwaffe selbst zweimal in den Hals. Seine Verletzungen waren allerdings nicht schwer. Der Messerattacke war laut Polizei kein Streit vorausgegangen. Auch Probleme innerhalb der Familie waren nicht bekannt. Zum Tatzeitpunkt waren nur der Jugendliche und seine Eltern zuhause. Ein weiterer älterer Sohn befand sich ausser Haus.
Wenige Tage nach der Tat wurde der Jugendliche in das auf Psychiatrie spezialisierte Landeskrankenhaus Rankweil eingeliefert. Dort sollte auch ein psychiatrisches Gutachten über den Gesundheitszustand des damals 14-Jährigen erstellt werden.
Anklage wegen Mordes
Insgesamt lägen zwei psychiatrische Gutachten vor, hiess es im August seitens des Landesgerichts. Dennoch stellte die Staatsanwaltschaft keinen Antrag auf Einweisung in eine psychiatrische Anstalt und entschied sich für eine Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes. Der Jugendliche befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
Das Österreichische Jugendstrafgesetz sieht im Falle eines Schuldspruchs wegen Mordes und versuchten Mordes eine Höchststrafe von 15 Jahren vor, sagte ein Gerichtssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Der Schwurgerichtsprozess ist für kommenden Mittwoch angesetzt.
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