Kantonale Wahlen GR Wahlumfrage prognostiziert Erdbeben im Bündner Parlament

sda

14.4.2022 - 12:17

Die erste Wahl in den Bündner Grossen Rat nach dem Proporz-System wird laut einer Umfrage zu grossen Machtverschiebungen führen. (Archivbild)
Die erste Wahl in den Bündner Grossen Rat nach dem Proporz-System wird laut einer Umfrage zu grossen Machtverschiebungen führen. (Archivbild)
Keystone

Das 120-köpfige Bündner Parlament wird am 15. Mai zum ersten Mal nach einem neuen Wahlsystem gewählt. Eine aktuelle Wahlumfrage prognostiziert massive Sitzverschiebungen. SVP und GLP würden demnach zu den grossen Siegern gehören, Mitte und FDP zu ebenso grossen Verlierern.

Keystone-SDA, sda

Die SVP und die GLP dürften vom Wechsel vom Majorz- zum Proporz-Wahlsystem am stärksten profitieren und ihre Mandate im Grossen Rat mehr als verdreifachen. Die Volkspartei kommt neu auf 31 Mandate, 22 mehr als bei der Wahl 2018. Die GLP steigert sich von 3 Sitzen auf deren 11 und erreicht erstmals Fraktionsstärke.

Auch die gemeinsame Liste von SP und den Grünen legt zu und kommt neu auf 26 Sitze statt wie bisher 19. Diese Resultate hat eine repräsentative Online-Umfrage ergeben, die das Institut Sotomo im Auftrag von Somedia und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) durchführte.1888 Bündner Wahlberechtigte nahmen zwischen dem 28. März und dem 4. April teil, wie RTR am Mittwochabend mitteilte.

Die Schwergewichte im Bündner Parlament, die Mitte-Partei und die FDP, werden laut der Umfrage zur Ader gelassen. Beiden Parteien wird der Verlust von mehr als zwei Fünfteln ihrer Sitze vorhergesagt. Die FDP verliert gegenüber dem Wahlresultat vor vier Jahren 16 Sitze und hält noch 20 Mandate.

Die Mitte büsst 22 Sitze ein und kommt auf noch 31 Mandate. Die Mitte bleibt damit zwar die grösste Partei im Grossen Rat, muss sich den Platz aber neu mit der SVP teilen.

Aufgrund des Wechsels des Wahlsystems vom Majorz zum Proporz sind die prognostizierten Resultate mit einer grösseren Unsicherheit behaftet, als Prognosen vergangener Wahlen. Insbesondere das Resultat der GLP ist mit Vorsicht zu geniessen, da die Partei gar nicht in allen Wahlkreisen Kandidatinnen und Kandidaten stellt.