Rodung von 6000 BäumenAktivisten verlassen Wald in Rümlang vorerst nicht
sda
11.4.2023 - 21:57
Die knapp zwei Dutzend Umweltaktivistinnen und -aktivisten harren auch nach einem Treffen mit Behördenvertretern im besetzten Waldstück in Rümlang ZH aus. Ein nächstes Treffen für Mittwochmittag sei bereits geplant, teilte die Gemeinde am späten Dienstagabend mit.
11.04.2023, 21:57
12.04.2023, 05:47
SDA
Bei einem Treffen von Vertretern der Gemeinde Rümlang, der Kantonspolizei und der Waldbesitzer mit einer Delegation der Waldbesetzer am Dienstagabend kam es zu keiner Einigung, wie die Gemeinde Rümlang mitteilte. «Ein verbindlicher Zeitpunkt für die Auflösung der Aktion konnte nicht gefunden werden», hiess es in der Mitteilung.
Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten bis Mittwoch, 12.00 Uhr, Zeit, eine Rückmeldung zu einer besprochenen schnellen Lösung der Waldbesetzung zu geben.
Die Gemeinde macht geltend, dass für die Besetzer ein Sicherheitsrisiko bestehe, da erkrankte Eschen bei starkem Sturm zu brechen drohten. Ausserdem stelle die Besetzung für die Tiere – vor allem in der laufenden Nischzeit – eine grosse Belastung dar. Schliesslich sei die Aktion aus juristischer Sicht als unbewilligte Demonstration einzuordnen.
Die Aktivisten haben am Samstag in einem Waldstück ein Camp eingerichtet. Sie warnten davor, 6000 Bäume zu opfern, um die Deponie Chalberhau erweitern zu können. Die Polizei führte Personenkontrollen durch, liess die Besetzer aber gewähren.
Die Rodung würde zur Zerstörung von Biodiversität führen, schrieben die Aktivisten in einer Mitteilung. Im Wald befänden sich viele alte Eichen, welche seltenen Käfern einen Lebensraum böten.
Die Pläne für die Erweiterung der Deponie in Rümlang sind seit längerem bekannt. Der Kanton Zürich will ein Waldstück von gut zehn Hektaren roden, um eine Halde für Bauschutt zu erweitern. Definitiv entschieden ist noch nichts.
Auch die Gemeinde Rümlang sieht die Deponie kritisch. Der Gemeinderat habe sich sowohl bei der Eintragung als auch bei der Bestätigung durch den Kantonsrat dagegen eingesetzt, leider erfolglos, hiess es in der Mitteilung.
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