Coronavirus – Schweiz Corona-Fall im Zürcher Rotlichtmilieu – 50 Frauen in Quarantäne

SDA

1.9.2020 - 15:03

Das Coronavirus hat das Zürcher Rotlicht-Milieu erreicht. Zahlreiche Frauen mussten sich in Quarantäne begeben. (Symbolbild)
Das Coronavirus hat das Zürcher Rotlicht-Milieu erreicht. Zahlreiche Frauen mussten sich in Quarantäne begeben. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Eine Prostituierte im Zürcher Rotlichtmilieu ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Als Folge mussten sich 50 Frauen, die mit ihr zusammen in einem Haus an der Langstrasse wohnen, in Quarantäne begeben.

Die Frau war bereits am Freitag positiv getestet worden. Weil sie aber vom kantonalen Contact-Tracing-Team nicht erreicht werden konnte, wurde ihr das positive Resultat am Sonntag von zwei Beamten der Stadtpolizei überbracht, wie diese am Dienstag mitteilte. Dabei kam es zum Tumult unter den etwa 50 Frauen, die im gleichen Haus wie die Infizierte wohnen – laut Polizei «auf engstem Raum».

Die Frauen seien verunsichert gewesen, was die Infektion der Mitbewohnerin für sie bedeute, sagte Polizeisprecher Marco Cortesi auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Viele hätten nicht verstanden, warum sie in Quarantäne müssten, wie es der Kantonsärztliche Dienst verfügt hatte.

Polizisten körperlich bedrängt

Als sich die Polizisten zwischen die aufgebrachten Frauen und die Infizierte stellten, wurden auch sie körperlich bedrängt. Dabei verrutschten deren Gesichtsmasken. Darum mussten beide Polizisten gleich nach dem Einsatz ebenfalls in Quarantäne.

Ob es sich bei allen 50 Frauen um Prostituierte handelt, konnte die Polizei nicht sagen. Das Haus befinde sich aber klar im Rotlicht-Milieu. Zudem befinde sich im Erdgeschoss die «Lugano-Bar», eine einschlägige «Kontakt»-Bar, die als Treffpunkt für Freier und Prostituierte bekannt sei.

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