Schockierende SVP-AussageDebatte über Tanzhaus eskaliert im Zürcher Gemeinderat
paja, sda
14.12.2022 - 18:36
Die SVP hat in der Stadtzürcher Budgetdebatte beantragt, Beiträge an das Tanzhaus und das Sogar Theater zu streichen. Die Debatte eskalierte zwischen der SVP und Linksgrün. Die Anträge blieben aber chancenlos.
Keystone-SDA, paja, sda
14.12.2022, 18:36
14.12.2022, 18:48
SDA
Weil ihr die Drag Queen-Lesestunde für Kinder ein Dorn im Auge ist, wollte die SVP gleich die ganzen Zahlungen der Stadt Zürich für das Tanzhaus knapp (900'000 Franken) unterbinden. Die Öffentlichkeit solle solche Veranstaltungen nicht unterstützen, sagte Johann Widmer (SVP) an der Budgetdebatte vom Mittwoch.
Widmer fügte hinzu, dass die Show für ihn «an der Grenze zur Pädophilie» sei. Er löste damit eine Sturm der Entrüstung aus. «Ich frage mich, ob da eine Schraube locker ist», sagte David Alan Sangines (SP). Er fragte, ob sich die SVP nicht schäme. Dominik Waser (Grüne) nannte die SVP «Sprachrohr der Rechtsextremen».
Ratspräsident Matthias Probst (Grüne) mahnte an, Vorsicht walten zu lassen. Michael Schmid (FDP) sagte, es stehe allen Eltern frei, ob sie ihre Kinder an die Lesestunde mitnehmen wollen. In der Abstimmung sprach sich nur die SVP für die Streichung aus. Sie unterlag mit 14 zu 107 Stimmen.
Defizit von über 200 Millionen
Zuvor scheiterte die SVP schon mit Kürzungsanträgen für das Schauspielhaus, die Tonhalle und das Sogar Theater. Letzteres hatte in einem Stück die SVP angeprangert. Cathrine Pauli (FDP) sagte, sie habe das Stück gesehen und es schwer erträglich gefunden. Die Budgetdebatte sei aber der falsche Ort. Solche Debatten müssten politisch geführt werden.
Das Budget des Stadtrats sieht ein Defizit von über 200 Millionen Franken vor. FDP und SVP fordern, dass die Schulden nicht zu hoch werden und auf einen Teil der Investitionen verzichtet wird.