Bei der Diskussion um Schutzkonzepte in Sexclubs ist es am Montag im Kantonsrat zu einem «Brüderle-Moment» gekommen, den die GLP-Kantonsrätin Andrea Gisler (Gossau) alles andere als lustig fand. Absender des «Herrenwitzes» war Valentin Landmann (SVP).
Gisler war Erstunterzeichnerin jener Interpellation, welche die Ausweispflicht in Zürcher Sexclubs ins Rollen brachte. «Die Schutzkonzepte in Bordellen sind ein Witz. Die funktionieren nicht», sagte Gisler am Montag im Rat.
Milieu-Anwalt und Kantonsrat Landmann widersprach ihr. Es gebe durchaus Sexualpraktiken, bei denen man «nicht einfach aufeinanderliegt und Köpfchen an Köpfchen reibt». Er wisse natürlich nicht, wie gut Gisler sich damit auskenne, aber er sei gerne bereit, ihr das später genauer zu erklären.
Auf diese Erklärstunde will Gisler gerne verzichten. «Der Politikertyp Brüderle ist offenbar noch nicht ausgestorben.» Solche «Herrenwitze» seien nicht lustig, stellte sie klar. Es spreche aber Bände, dass die rechte Ratsseite darüber auch noch gelacht habe.
Gisler forderte das Ratspräsidium dezidiert dazu auf, solche Einlagen künftig zu unterbinden und zu ahnden. Rainer Brüderle ist ein deutscher FDP-Politiker, der vor einigen Jahren einer Münchner Journalistin sagte, sie könne «ein Dirndl gut ausfüllen». Seither werden «Herrenwitze» auch als «Brüderle-Moment» bezeichnet.
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