Glaube Die Hälfte der Zürcher Kantonsbevölkerung ist säkular

falu, sda

15.9.2021 - 09:44

Mit Religion nichts am Hut: Im Kanton Zürich sind die "Säkularen" in der Überzahl. (Symbolbild)
Mit Religion nichts am Hut: Im Kanton Zürich sind die "Säkularen" in der Überzahl. (Symbolbild)
Keystone

1900 Personen aus dem Kanton Zürich haben an einer Befragung über Konfession und Stellenwert der Religion teilgenommen. Gemäss einer Auswertung des Statistischen Amts des Kantons Zürich ist demnach die Hälfte der Bevölkerung säkular eingestellt.

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Damit sind die «Säkularen» die grösste Gruppe gefolgt von den «Engagierten» (18 Prozent), den «Traditionellen» (17 Prozent) und den «Alternativen» (15 Prozent), wie der Kanton Zürich am Mittwoch mitteilte.

Bei den «Säkularen» handelt es sich um Menschen, die sich weder als religiös noch spirituell bezeichnen. Am ehesten zählen sich Männer und junge Leute dazu. Dabei müssen sie nicht konfessionslos sein: 48 Prozent der Reformierten und 34 Prozent der Katholiken gehören zu dieser Gruppe.

Die «Engagierten», wie das Statistische Amt sie bezeichnet, sind religiös und spirituell. So glauben sie an ein Leben nach dem Tod und beschäftigen sich überdurchschnittlich oft mit religiösen Texten. 43 Prozent dieser Gruppe besucht den Gottesdienst regelmässig, in der Gesamtbevölkerung tun dies lediglich 16 Prozent. Frauen sind bei den «Engagierten» häufiger vertreten als Männer.

Die «Traditionellen» sterben weg

Die Gruppe der «Traditionellen» ist religiös, aber nicht spirituell. Für sie ist vor allem das Gebet wichtig, nur ein Drittel besucht den Gottesdienst regelmässig. Zwischen 2014 und 2019 ist ihr Anteil an der Bevölkerung um fünf Prozent geschrumpft – und wird das wohl weiter tun: Über ein Drittel der «Traditionellen» ist über 75 Jahre alt.

Im Gegensatz zu den «Traditionellen» sind die «Alternativen» zwar spirituell, aber nicht religiös. Ihr Verhältnis zur Transzendenz ist individualistisch geprägt und nicht durch traditionelle religiöse Strukturen. So sind etwa der Glaube an Seelenwanderungen oder Meditationstechniken unter ihnen verbreitet. Frauen und Personen mit hohem Bildungsniveau zählen sich vergleichsweise häufig zu dieser Gruppe.

Die Auswertung des Statistischen Amts beruht auf der alle vier Jahre vom Bundesamt für Statistik durchgeführten repräsentativen Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur (ESRK). 2019 sind rund 13'000 über 15-Jährige im Rahmen der ESRK befragt worden.