Gutgelaunt hat der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (SP) sein Porträt präsentiert, das als 57. Gemälde in der Ahnengalerie hängen wird: Das Werk des Künstlers Alex Zwalen zeigt einen zufriedenen Politiker und Menschen in seinem Büro. "Er hat mich besser getroffen, als ich mich selber oft sehe", meinte Fehr lachend.
Sind auf den früheren Porträts die Regierungsratspräsidenten oft majestätisch auf einem schweren Sessel sitzend und mit verschränkten Händen dargestellt worden, war für Mario Fehr klar: "Ich wollte mich in meinem Arbeitsumfeld malen lassen."
In acht Sitzungen ist Zwalen diesem Wunsch nachgekommen. Er hat sich dabei nicht nur auf den Politiker konzentriert, sondern auch dessen Interessen einbezogen. So hat der Künstler mehrere Gegenstände, die dem Sicherheitsdirektor wichtig sind, auf dem Bild festgehalten.
Hinter Fehr, der mit langer, roter Krawatte zufrieden und entspannt an seinem Tisch sitzt, scheinen zwei Bilder auf, die er auf seinen Reisen in Bhutan mit seiner Kamera geschossen hat. In einem Regal steht ein Kelch des Dalai Lama.
Am oberen Bildrand ragen zwei Wimpel - jene des FCZ und der Schweizer Nati - ins Bild. Und auf dem Tisch vor dem Regierungsrat liegt ein kleiner Fussball und ein geöffnetes Smartphone, auf der eine Fussball-App läuft.
Mario Fehr zeigte sich an der Vernissage am Dienstagnachmittag "sehr zufrieden" mit dem Werk. Als grösste Herausforderung sei für ihn gewesen, derart lange stillzusitzen. Für den Künstler haben sich diese "Stillstandsversuche" gelohnt: Man stehe sich beim Porträtieren vis-à-vis, sagte Alex Zwalen. "Man sieht sich in die Augen und es gibt eine Stille, in der man sich aufmachen muss."
Bevor das Bild als 57. Porträt in der Ahnengalerie aufgehängt wird, muss es nochmals in die Werkstatt: Es steckt im falschen Rahmen. Und zwar nicht in jenem schmalen, der den Regierungsräten zugewiesen ist, sondern im breiteren, der den Zürcher Bundesräten vorbehalten ist. Das sei ein Fehler, da soll man nichts reininterpretieren, so Fehr - ein weiteres Mal lachend.
Für die Ahnengalerie werden traditionsgemäss die Zürcher Bundesräte und die Regierungsratspräsidenten auf Leinwand gebannt. Als Auftraggeber fungiert dabei der Kanton, der die Auswahl des Künstlers dem jeweils Porträtierten überlässt. Einzige Auflage ist dabei, dass es sich um einen Zürcher Kunstschaffenden - oder einen Künstler mit einem starken Zürich-Bezug - handelt.
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