Wohneigentum Hauseigentümerverband lanciert gleich zwei Volksinitiativen

fn, sda

8.9.2023 - 08:18

Das eigene Häuschen oder eine eigene Wohnung ist für viele unerschwinglich geworden. Der Hauseigentümerverband lanciert deshalb zwei kantonale Volksinitiativen. (Symbolbild)
Das eigene Häuschen oder eine eigene Wohnung ist für viele unerschwinglich geworden. Der Hauseigentümerverband lanciert deshalb zwei kantonale Volksinitiativen. (Symbolbild)
Keystone

Der Hauseigentümerverband hat gleich zwei Volksinitiativen lanciert, mit denen das Wohneigentum gefördert werden soll. Vor allem junge Familien sollen so wieder vermehrt die Chance erhalten, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen.

Keystone-SDA, fn, sda

Beide Volksinitiativen sind am Freitag im Amtsblatt publiziert worden. Die erste HEV-Initiative heisst «Wohneigentums-Initiative» und hat zum Ziel, Stockwerkeigentum zu fördern. Damit soll der Kanton verpflichtet werden, dass er Eigentumswohnungen im gleichen Umfang fördert wie gemeinnützige Wohnungen oder Genossenschaften.

Die zweite Initiative zielt vor allem auf junge Familien, die sich den Traum vom Häuschen mittlerweile kaum mehr erfüllen können. Die so genannte «Starthilfe-Initiative» sieht vor, dass der Kanton für bis zu 15 Prozent des Eigenkapitals bürgen soll. Interessierte müssten dann nur noch fünf Prozent Eigenkapital mitbringen.

Diese Bürgschaft würde bedeuten, dass der Kanton allenfalls für geplatzte Hausträume geradestehen müsste. Wann die Unterschriftensammlung für die beiden Initiativen beginnt, ist offen.

SP hält von den HEV-Initiativen wenig

Die SP hält von den beiden Volksinitiativen wenig. Der Grund dafür, dass sich in der Schweiz kaum noch jemand Wohneigentum leisten könne, sei ja gerade die Politik des HEV zugunsten der Immobilienkonzerne, teilte die SP mit. Wohnraum sei ein Renditeobjekt geworden, mit dem Immobilienfirmen spekulierten.

Der HEV bekämpfe mit diesen Initiativen also nur die Symptome seiner eigenen Politik. «Die Initiativen mögen auf den ersten Blick gut aussehen, helfen aber keiner einzigen Familie, sich bei den aktuellen Preisen eine Wohnung oder ein Haus leisten zu können», wird Kantonsrat Tobias Langenegger zitiert. Denn die Initiativen würden nichts daran ändern, dass die Preise weiter steigen würden.

Die geforderte «Starthilfe» könnte nach Ansicht der SP sogar kontraproduktiv wirken. Durch staatliche Bürgschaften steige der Anreiz für junge Familien, zu hohe Preise zu zahlen.