Coronavirus – Schweiz Im Zürcher ÖV wird es keine «Maskenpolizei» geben

SDA

7.5.2020 - 11:50

Die Passagierzahlen dürften in den kommenden Tagen deutlich steigen. Schon jetzt ist klar: Der Sicherheitsabstand kann nicht immer eingehalten werden. (Symbolbild)
Die Passagierzahlen dürften in den kommenden Tagen deutlich steigen. Schon jetzt ist klar: Der Sicherheitsabstand kann nicht immer eingehalten werden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Am Montag kehrt der Zürcher ÖV grösstenteils zum Normalbetrieb zurück. Auch Ticketkontrollen finden wieder statt. Beim Tragen der Schutzmaske setzt der ZVV auf Eigenverantwortung.

Obwohl der Bund weiterhin Home Office empfiehlt, dürfte die Zahl der Passagiere im Zürcher ÖV in den kommenden Tagen deutlich steigen. «Es wird zu Situationen kommen, in denen der vom Bund empfohlene Abstand nicht eingehalten werden kann», sagte Franz Kagerbauer, Direktor des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) am Donnerstag.

Es werde deshalb dringend empfohlen, eine Schutzmaske zu tragen. Im Gegensatz zur normalen Ticketkontrolle wird es jedoch keine Maskenkontrolle geben. «Wir werden keine Maskenpolizei losschicken. Wir setzen auf Eigenverantwortung und die Solidarität der Passagiere», sagte Kagerbauer weiter.

Der ZVV bittet die Passagiere, die Distanzregeln auch an den Haltestellen einzuhalten, Stosszeiten wenn immer möglich zu meiden und Tickets online zu kaufen.

«Es wird nicht sein wie vorher»

Ein zurück zur Normalität ist es für Carmen Walker Späh (FDP) keineswegs. «Es wird nicht sein wie vorher», sagte sie vor den Medien. Das Mobilitätsbedürfnis werde zwar allmählich zurückkehren, aber die Gewohnheiten würden sich ändern. «Und sie müssen sich auch ändern.» Schutzmasken müssten wohl langfristig dazugehören.

Wichtig sei in den kommenden Wochen und Monaten, dass die Spitzenzeiten entschärft würden. Dies werde nur mit flexiblen Arbeitszeiten und Home Office erreicht. «Ich appelliere hier direkt an die Arbeitgeber», sagte die Volkswirtschaftsdirektorin weiter.

Das Entschärfen der Spitzenzeiten am Morgen und Abend ist für Walker Späh aber auch ein längerfristiges Ziel, denn die beengten Zustände trotz stetigem Angebots-Ausbau seien nicht wünschenswert. Die Corona-Pandemie könnte also die langfristige Verkehrsplanung beeinflussen. «Wir müssen diese politische Debatte jetzt beginnen.»

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