Arbeitsmarkt Kanton Zürich hat so wenige Arbeitslose wie zuletzt vor 20 Jahren

fn, sda

7.7.2022 - 10:56

Die Zürcher Arbeitslosenquote hat einen historischen Tiefstwert erreicht: Die Quote sank im Juni von 1,8 auf 1,7 Prozent. So tief war der Wert letztmals im Sommer 2001.

Keystone-SDA, fn, sda

Einer der Hauptgründe für den Tiefstwert sieht das Amt für Wirtschaft und Arbeit (Awa) in der Pandemie. Während der Pandemie hätten viele Unternehmen grosse Zurückhaltung bei der Personalrekrutierung gezeigt, teilte das Awa am Donnerstag mit.

Danach sei ein kräftiger wirtschaftlicher Aufschwung gefolgt. Innerhalb kürzester Zeit hätten viele Unternehmen ihre Beschäftigung hochfahren müssen. Dies habe zu einer spürbaren Senkung der Arbeitslosenzahlen geführt.

Ein weiterer Grund für den historischen Tiefstwert ist der demographische Wandel: Es gehen aktuell mehr Arbeitskräfte in Rente als neues Personal auf den Arbeitsmarkt kommt.

Höchststand an gemeldeten offenen Stellen

Aktuell sind bei den Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV) 12'089 offene Stellen gemeldet – ein neuer Höchststand. Am häufigsten gesucht werden Handwerker, Baufachkräfte sowie Köche und Servicekräfte. In diesen Branchen gibt es mehr offene Stellen als Arbeitslose.

Trotz Inflation, Ukraine-Krieg und drohender Energie-Krise im kommenden Winter bleiben die Zürcher Unternehmen optimistisch. Eine Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt ist daher nicht in Sicht.

Der wirtschaftliche Aufschwung in der Schweiz dürfte sich, wenn auch in abgeschwächter Form, fortsetzen. Der Personalmangel dürfte sich daher in vielen Branchen verstärken.