Todesfall Kantonsrat Ruedi Lais erliegt Krebserkrankung

fn, sda

4.10.2021 - 09:44

Der langjährige Zürcher SP-Kantonsrat Ruedi Lais ist an Krebs verstorben. (Archivbild)
Der langjährige Zürcher SP-Kantonsrat Ruedi Lais ist an Krebs verstorben. (Archivbild)
Keystone

Der Zürcher Kantonsrat  Ruedi Lais ist am Wochenende seiner Krebserkrankung erlegen. Auf Twitter wird der SP-Politiker von seinen Parteikolleg*innen für sein Wissen und Engagement geehrt.

Die Sitzung des Zürcher Kantonsrats hat am Montag mit einer traurigen Nachricht begonnen: Der langjährige Kantonsrat und zweite Vizepräsident Ruedi Lais (SP) ist am Wochenende mit 67 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen. 

Der SP-Politiker aus Wallisellen litt seit 2019 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ende August brach er während einer Kantonsratssitzung zusammen und musste ins Spital gebracht werden.

Seine Parteikolleginnen und -kollegen reagieren bestürzt auf die Nachricht. «Wir alle sind bestürzt und traurig», schreibt SP-Kantonsrat Felix Hoesch auf Twitter.

«Ich kann mir eine SP Kanton Zürich ohne Ruedi nicht vorstellen», schreibt Nationalrätin Priska Seiler Graf. Es hätte nichts gegeben, was Lais nicht wusste oder kannte.

Auch SP-Nationalrat Fabian Molina ehrt Lais als «wandelndes Lexikon», er sei ein durchsetzungsstarker Rhetoriker, ein langjähriger Kämpfer für Klimagerechtigkeit gewesen, «einfach ein feiner Mensch».

2023 wäre er Ratspräsident geworden

Der in Wallisellen wohnhafte Lais wurde im Jahr 2000 in den Zürcher Kantonsrat gewählt und gehörte damit zu den amtsältesten Mitgliedern. Im Frühling dieses Jahres wurde er zum zweiten Vizepräsidenten gewählt. 2023 hätte er das Präsidium übernommen. «Es wäre schön gewesen, hätte er noch das Ratspräsidium machen können, wie er sich dies gewünscht hat», schreibt Nationalrätin Min Li Marti dazu auf Twitter.

Der Informatiker engagierte sich Ende der 1970er-Jahre erstmals politisch. Er bekämpfte eine Überbauung, die in einem Naturschutzgebiet in Wallisellen geplant wurde. Das Projekt wurde an der Gemeindeversammlung versenkt.

1994 wurde er in den Walliseller Gemeinderat gewählt, 2000 in den Kantonsrat. Dort war er Mitglied verschiedener Fachkommissionen und leitete von 2005 bis 2008 die SP-Fraktion. Thematische Schwerpunkte setzte er unter anderem bei Umwelt- und Verkehrsthemen.

Zu seinen Hobbys zählte Lais den Orientierungslauf und die Botanik. Im Garten seines Hauses in Wallisellen wachsen über 200 Arten von Wildpflanzen. Sein Krebsleiden machte Lais 2020 publik. Seine Mutter sei an derselben Krebserkrankung gestorben, die Ende 2019 auch bei ihm diagnostiziert wurde, sagte er gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

Lais hinterlässt eine Partnerin und zwei erwachsene Kinder aus einer früheren Beziehung.

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