Umwelt Kehrichtverwertungsanlage in Hinwil vorerst ohne CO2-Abscheidung

olgr, sda

19.6.2024 - 09:09

Die Kehrichtverwertungsanlage Zürcher Oberland in Hinwil soll durch einen Neubau ersetzt werden. Im November kommt ein Projektierungskredit über 24,5 Millionen Franken an die Urne. (Archivbild)
Die Kehrichtverwertungsanlage Zürcher Oberland in Hinwil soll durch einen Neubau ersetzt werden. Im November kommt ein Projektierungskredit über 24,5 Millionen Franken an die Urne. (Archivbild)
Keystone

Der Bau einer neuen Kehrichtverwertungsanlage im Zürcher Oberland dauert länger als gedacht – und er soll vorerst ohne CO2-Abscheidung erfolgen. Diese Technologie sei bis zur Inbetriebnahme der Anlage noch nicht genügend ausgereift, begründen die Verantwortlichen.

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (Kezo) will den Neubau aber gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch so planen, dass sie in einer zweiten Etappe zu einem späteren Zeitpunkt um die CO2-Abscheidung ergänzt werden kann.

Dann könnte die Kezo die rund 120'000 Tonnen CO2, die jährlich bei der Verbrennung des angelieferten Abfalls entstehen, direkt am Kamin abscheiden und so der Umwelt entziehen. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele «Netto-Null».

Wie die aktuelle Planung für den Ersatzbau der über 50-jährigen Kehrichtverwertungsanlage in Hinwil zeigt, kann die neue Anlage zudem nicht wie bislang geplant im Jahr 2028 eröffnet werden, sondern erst im zweiten Halbjahr 2030. Die bestehende Anlage könne so lange weiterbetrieben werden, schreibt die Kezo. Die Entsorgungssicherheit in der Region sei jederzeit gewährleistet.

Zwei Urnengänge stehen noch aus

Bevor der Neubau startet, werden die Stimmberechtigten in den 36 Gemeinden des Zweckverbandes zweimal an der Urne dazu befragt: Im November 2024 entscheiden sie über einen Projektierungskredit über 24,5 Millionen Franken. Danach wird das Detailprojekt ausgearbeitet und der Kredit für den Bau an die Urne gelangen.

Eine aktuelle Kostenschätzung geht von Gesamtkosten zwischen 280 und 420 Millionen Franken aus. Darin enthalten ist neben dem Neubau auch ein Teilrückbau der heutigen Anlagengebäude. Die CO2-Abscheidung ist in diesen Kosten nicht berücksichtigt.

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