Mittelschulen Mehr MINT-Unterricht: Regierungsrat genehmigt «Gymnasium 2022»

fn, sda

1.9.2021 - 09:48

Die Zürcher Gymnasien haben eine Reform vor sich: Künftig sollen mehr MINT-Lektionen angeboten werden. (Symbolbild)
Die Zürcher Gymnasien haben eine Reform vor sich: Künftig sollen mehr MINT-Lektionen angeboten werden. (Symbolbild)
Keystone

Mehr MINT-Unterricht und das neue Fach «Religion, Kulturen, Ethik»: Die Zürcher Gymnasien haben eine grössere Reform vor sich. Regierungsrat und Bildungsrat haben die rechtlichen Grundlagen für das Projekt «Gymnasium 2022» nun beschlossen.

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Die gymnasiale Unterstufe, die zwei Jahre dauert, wird ab dem Schuljahr 2023/24 definitiv um zwei Fächer erweitert: «Informatik» sowie «Religionen, Kulturen, Ethik». Dies teilte die Bildungsdirektion am Mittwoch mit.

Zudem sieht die neue Stundentafel eine Erhöhung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) auf mindestens 8,25 Lektionen pro Woche vor. Die Schulen könnten bei der Gestaltung der Stundentafeln aber weiterhin ihren Spielraum nutzen, den sie im Rahmen der vorgegebenen Mindeststundenzahl hätten, schreibt die Bildungsdirektion.

Damit vor allem die sprachlichen Fächer daneben nicht leiden, erhalten die Gymnasien die Möglichkeit, zweisprachige Ausbildungsgänge auf der Unterstufe anzubieten.

Philosophie, Pädagogik, Psychologie

Auch auf der gymnasialen Oberstufe wird der Fächerkanon verändert: Neu müssen die Mittelschulen das obligatorische Fach «Informatik» während mindestens acht Semesterlektionen anbieten, also beispielsweise während vier Semestern jeweils zwei Lektionen pro Woche. Damit erhöht sich die Zahl der Lektionen für Schülerinnen und Schüler am Obergymnasium insgesamt um vier Semesterlektionen.

Zudem können die Kantonsschulen neu das Schwerpunktfach «Philosophie, Pädagogik, Psychologie» anbieten. Mit dem Fokus auf MINT-Fächer reagiert die Bildungsdirektion auf die Digitalisierung, den Lehrplan 21 sowie auf den Fachkräftemangel im Arbeitsmarkt.

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) hielt bei der Präsentation des Projekts «Gymnasium 2022» im Jahr 2019 fest, dass dieses keinerlei Auswirkungen auf die Beschäftigung von Lehrpersonen habe.