Der Bund fürs Leben ist im Kanton Zürich im vergangenen Jahr 3000 Mal aufgelöst worden. Die Zahl der Scheidungen ist im Kanton Zürich seit Jahren leicht rückläufig. Es lassen sich aber zunehmend Paare scheiden, die schon lange zusammen sind.
Seit den 1970er-Jahren stieg die Zahl der Scheidungen immer mehr an. Seit 2011 geht der Trend aber wieder in die andere Richtung, wie aus einer am Mittwoch publizierten Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich hervorgeht.
Geht die Entwicklung so weiter, werden künftig nur noch zwei von fünf Ehen in die Brüche gehen – nicht mehr jede zweite wie noch vor zehn Jahren. Am häufigsten geht eine Ehe gleich nach Beginn in die Brüche. Das höchste Scheidungsrisiko besteht nach sechs bis sieben Jahren. Am «verflixten siebten Jahr» ist also durchaus etwas dran.
Grössere finanzielle Unabhängigkeit
Die Scheidungshäufigkeit bei frisch verheirateten Paaren ging in den vergangenen Jahren allerdings etwas zurück. Häufiger beim Anwalt landen heute Paare, die schon über 20 Jahre verheiratet sind.
Gemäss Angaben des Kantons hat dies möglicherweise damit zu tun, dass die finanzielle Unabhängigkeit der Ehepartner grösser ist – und wohl auch der Anspruch an die Beziehung. Im Schnitt sind Frauen bei der Scheidung heute 44 Jahre alt, die Männer 47.
Kinder sind heute seltener von einer Scheidung betroffen als früher. Mitte der 1980er-Jahre waren noch bei 60 Prozent der Scheidungen Kinder betroffen. Heute nur noch bei 45 Prozent. Dies liegt daran, dass viele Paare gar keine Kinder haben oder dann aber mit der Scheidung warten, bis sie ausgeflogen sind.
73 eingetragene Partnerschaften aufgelöst
Auch bei homosexuellen Paaren läuft es nicht immer rosig: Im vergangenen Jahr wurden 73 eingetragene Partnerschaften aufgelöst. Etwa drei Viertel der aufgelösten Partnerschaften betrafen schwule Paare, nur etwa ein Viertel lesbische.
Dies heisst aber nicht, dass schwule Paare sich viel häufiger trennen würden als lesbische. Es lassen sich lediglich drei mal so viele männliche Paare eintragen wie weibliche.
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