Kasernenareal ZürichMit den verlotterten Zeughäusern geht es nun doch vorwärts
SDA/uri
31.8.2020 - 11:17
Nach 41 Jahren erfolgloser Planung geht es mit den Zürcher Zeughäusern nun doch noch weiter: Der Kantonsrat hat eine entsprechende Vorlage zur Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude angenommen. Das kostet 30 Millionen Franken.
Der Kantonsrat hat am Montag genau jene Vorlage genehmigt, die im Januar 2019 noch in einem Scherbenhaufen geendet hatte. Die Zürcher Zeughäuser können nun renoviert werden.
Kernstück der Vorlage sind 30 Millionen Franken, die der Kanton an die Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude im Kreis 4 beisteuern wird. Die Stadt Zürich ihrerseits wird 25 Millionen zahlen.
Neben der Kostenbeteiligung von 30 Millionen für die Renovation gibt der Kanton das Zeughausareal für 50 Jahre zu vergünstigten Konditionen im Baurecht an die Stadt Zürich ab. Der Kanton verzichtet dabei auf Einnahmen von 18 Millionen.
Geplant sind in den alten Zeughäusern Räume für das Gewerbe, für Cafés, Bars und Restaurants, ein lebendiges Quartier, wie die Baudirektion verspricht. Die Vorlage unterstand der Ausgabenbremse. Voraussetzung waren also 91 Stimmen, die mit 126 respektive 124 Stimmen dieses Mal aber problemlos erreicht wurden.
«Copy-Paste»-Vorlage
Es handelte sich um eine eigentliche «Copy-Paste»-Vorlage, wie es SP-Kantonsrat Andrew Katumba ausdrückte. Über genau die gleiche Vorlage beugte sich der Kantonsrat nämlich schon im Januar 2019.
Damals scheiterten die Pläne jedoch, weil es der damals noch bürgerlich dominierte Rat ablehnte, 30 Millionen für die Sanierung der alten Gemäuer zu bewilligen – und die Nutzung dann der links-grünen Stadt Zürich überlassen zu müssen.
Diese Haltung vertrat die SVP auch noch an diesem Montag. Statt das Areal der Stadt Zürich zu überlassen, forderte sie eine weitere Ehrenrunde. Es müsse geprüft werden, ob die Zeughäuser nicht an Investoren verkauft werden könnten. «Auf ein paar Jahre mehr kommt es jetzt auch nicht mehr an», sagte Peter Schick (Zürich). Unterstützung erhielt die SVP jedoch nur noch von der EDU.
FDP gehört neu zu den Unterstützern
Die FDP, die vor eineinhalb Jahren ebenfalls noch Nein sagte, wechselte inzwischen zu den Unterstützern. «Unsere damaligen Forderungen wurden teilweise umgesetzt», begründete Sonja Rueff (Zürich) den Meinungswechsel. Mittlerweile sei klar, dass eine Schule in die Kaserne einziehen und es Platz für einen Start-up-Hub geben werde. «Wir können das Paket deshalb nun unterstützen.»
Nach Ansicht der FDP war die Ehrenrunde somit nicht umsonst. Es sei zudem kein Schaden entstanden, sagte Rueff weiter. Der Unterhalt der Zeughäuser sei ja seit 40 Jahren vernachlässigt worden, nicht erst im vergangenen Jahr.
«Einer der grössten Fehler der letzten Legislatur»
Der Grüne Baudirektor Martin Neukom freute sich, dass die «Copy Paste»-Vorlage aus dem Jahr 2019 nun doch noch genügend Stimmen erhielt. Damit habe man einen der grössten Fehler der letzten Legislatur beseitigt.
Den Forderungen der SVP, das Areal zu verkaufen, erteilte er eine Absage. Der Kanton wolle das Areal nicht verkaufen, das sei ein Grundsatzentscheid. «Der Verkaufspreis wäre ohnehin negativ.»
Die Sanierungskosten für die denkmalgeschützten Zeughäuser wären höher als die möglichen Mieteinnahmen. Unter diesen Voraussetzungen einen Käufer zu finden, sei ohnehin nicht möglich.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover