Neobiota Pfäffikersee: Schutz vor eingeschleppten Arten ist möglich

SDA

29.5.2019 - 14:52

Der Pfäffikersee ist noch weitgehend frei von gebietsfremden Arten.
Der Pfäffikersee ist noch weitgehend frei von gebietsfremden Arten.
Source: KEYSTONE/WALTER BIERI

Der Pfäffikersee ist kaum von gebietsfremden Arten, so genannten Neobiota, besiedelt. Damit dies so bleibt, wurde 2016 ein Pilotprojekt gestartet. Die Auswertung zeigt gute Ergebnisse: Fischer, Bootsbesitzer und Wassersportler befolgten die empfohlenen Massnahmen.

In der Schweiz verbreiten sich zunehmend gebietsfremde Arten, die Menschen, Tiere, Infrastrukturanlagen und die Umwelt erheblich schädigen, wie die Zürcher Baudirektion am Mittwoch mitteilte. Auch in Gewässern können Neobiota erhebliche Probleme verursachen.

So haben amerikanische Grosskrebse die einheimischen Edelkrebse durch Übertragung einer Krankheit an manchen Orten zum Aussterben gebracht. Die Schwarzmeergrundel verdrängt einheimische Fische, und gebietsfremde Muscheln verstopfen Leitungssysteme und verdrängen alles andere Leben vom Grund von Seen und Flüssen.

Das Amt für Abfall, Wasser und Energie (Awel) hat nun mit dem Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezone Pfäffikersee» untersucht, wie Gewässer vor solch schädlichen Organismen geschützt werden können. Ziel war es, das heutige, wertvolle Ökosystem zu schützen. Denn der Pfäffikersee ist – anders als der Greifensee oder der Zürichsee – noch kaum von gebietsfremden Arten besiedelt.

Gründliche Reinigung notwendig

Eine wichtige Rolle beim Pilotprojekt spielte die Sensibilisierung von Fischern, Bootsbesitzern und Wassersportlern. Denn diese können unbeabsichtigt unerwünschte Arten aus anderen Gewässern einschleppen, etwa wenn diese sich unbemerkt an Booten, Ausrüstungsgegenständen oder in Wasserrückständen befinden.

Vor dem Einwassern mussten daher Boote und Ausrüstung sorgfältig gereinigt werden. Ausserdem durften keine lebenden Köderfische von anderen Gewässern und keine Bewohner aus Aquarien oder Gartenteichen in den Pfäffikersee gelangen.

Über die notwendigen Massnahmen informierte das Awel mit Plakaten, Flyern oder auf Vereinsveranstaltungen, und die meisten Nutzer hielten sich an die Empfehlungen. So zeigten Kontrollen durch Taucher sowie die DNA-Analyse des Seewassers, dass sich während des dreijährigen Versuchs keine neuen invasiven Wasserorganismen am Pfäffikersee angesiedelt haben. Das Hauptziel wurde damit erreicht, wie es in der Mitteilung heisst.

Aufgrund der positiven Erfahrung setzt das Awel seine Informationskampagne am Pfäffikersee fort. Boote und Ausrüstung müssen weiterhin vor dem Einwassern gründlich gereinigt werden. Ausserdem wird geprüft, ob und in welcher Form die Massnahmen auf weitere Seen und Flüsse im Kanton Zürich ausgeweitet werden können.

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