Coronavirus – Schweiz «Pfuusbus» gut ausgelastet und trotzdem keine Corona-Ansteckungen

fn, sda

16.4.2021 - 10:45

Der "Pfuusbus" wurde pandemiegerecht ausgebaut. Im Bild das extra wegen Corona gebaute Aussenzelt. So konnten die Obdachlosen mehr Abstand halten als im engen Bus. (Archivbild)
Der "Pfuusbus" wurde pandemiegerecht ausgebaut. Im Bild das extra wegen Corona gebaute Aussenzelt. So konnten die Obdachlosen mehr Abstand halten als im engen Bus. (Archivbild)
Keystone

Der «Pfuusbus» des Sozialwerks Pfarrer Sieber (SWS) ist auch im Corona-Winter gut ausgelastet gewesen, trotz Krise aber nicht stärker als in normalen Jahren. Ansteckungen mit dem Coronavirus gab es gemäss SWS keine.

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Seit der Eröffnung im November 2020 zählte der «Pfuusbus» beim Albisgüetli 3700 Übernachtungen von 214 obdachlosen Menschen, wie das SWS am Freitag mitteilte. Die Zahlen bewegen sich damit auf dem Niveau des Vorjahres, als es noch keine Pandemie und keine Krise gab. Die Auslastung lag im Schnitt bei 72 Prozent.

Das SWS findet die hohen Übernachtungszahlen erstaunlich. Die Verantwortlichen hatten erwartet, dass viele Obdachlose das Angebot wegen der Ansteckungsgefahr eventuell meiden. Das Bedürfnis nach Geborgenheit sei aber offenbar stärker gewesen als die Angst vor einer Ansteckung, schreibt das Sozialwerk.

Eng wurde es im «Pfuusbus» trotzdem nicht. Wegen der Ansteckungsgefahr wurden Küche, Schlaf- und Aufenthaltsbereiche voneinander getrennt. Die Zahl der Betten wurde zudem von 45 auf 35 reduziert. Damit der «Pfuusbus» nicht zum Ansteckungsherd wurde, wurden Obdachlose und Mitarbeitende seit Saisonbeginn jeden Abend auf erhöhte Temperatur und Coronasymptome geprüft.

Seit Februar führte das SWS auch Schnelltests durch. Elf Personen wurden so am Eintritt in die Notschlafstelle gehindert und zum PCR-Test und in die Quarantäne geschickt. So hätten sich Ansteckungen verhindern lassen. Auch im «Iglu», der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiter, gab es keine Ansteckungen.