ZürichRegierungsrat muss zu Gewalt zwischen Eritreern Stellung nehmen
leph, sda
4.9.2023 - 15:02
Die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen von Eritreern in Opfikon am vergangenen Samstag hat im Kantonsrat zu einer Anfrage geführt. Die SVP will vom Regierungsrat wissen, was er gegen die zunehmende Gewalt zwischen eritreischen Gruppierungen tun will.
Keystone-SDA, leph, sda
04.09.2023, 15:02
SDA
In der am Montag eingereichten Anfrage will die SVP unter anderem wissen, ob die Zahl der Gewalttaten zwischen Eritreern in der Schweiz in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Zudem erkundigt sich die Partei nach den Möglichkeiten, um Staatsangehörige mit Asyl- oder Flüchtlingsstatus auszuweisen, falls diese für Ausschreitungen verantwortlich sind.
Beim Aufeinandertreffen von verfeindeten eritreischen Gruppierungen am Samstagabend im Glattpark in Opfikon sind zwölf Personen verletzt worden, fünf davon schwer. Auch an anderen Orten in der Schweiz sowie in verschiedenen europäischen Ländern kam es in den vergangenen Monaten zu ähnlichen Auseinandersetzungen.
Bei der Schlägerei in Opfikon sei eine Gruppe von Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki auf eine Gruppe von Oppositionellen gestossen, erklärte Okbaan Tesfamariam auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Eritreer ist Mediensprecher beim Eritreischen Medienbund Schweiz und Aktivist.
Der Konflikt zwischen Regimegegnern und Regimetreuen schwele schon seit Jahrzehnten. Nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg hatte es sich 1993 von Äthiopien getrennt, ohne dass die Unabhängigkeit von Äthiopien anerkannt wurde. Wenig später übernahm Afewerki die Macht und verwandelte das Land laut Amnesty International in eine der brutalsten Diktaturen auf dem Kontinent.
Der Konflikt zwischen den Anhängern Afewerkis und Oppositionellen zeige sich auch in der Diaspora, erklärte Tesfamariam. In der Schweiz leben mehrere zehntausend Eritreerinnen und Eritreer. Einige von ihnen suchten damals Zuflucht vor dem Bürgerkrieg um die Unabhängigkeit Eritreas. Manche von ihnen unterstützen auch heute noch die eritreische Regierung. Andere flohen in den vergangenen Jahren vor der Diktatur oder dem strengen lebenslangen Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem.
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