UmweltStadt Zürich will Netto-Null bis 2040 – Klimabewegung enttäuscht
falu, sda
21.4.2021 - 16:07
Die Stadt Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, den direkten Treibhausgas-Ausstoss bis 2040 auf Netto-Null zu senken. Die Klimajugend, die am Mittwoch auch vor dem Stadthaus demonstrierte, sowie eine Motion forderten Netto-Null bis 2030.
21.04.2021, 16:07
21.04.2021, 16:11
SDA
Den Treibhausgas-Ausstoss bis 2040 auf Netto-Null zu senken, das will die Stadt Zürich. «Der Zeitraum bis 2030 ist zu kurz», sagte Umweltvorsteher Andreas Hauri (GLP) am Mittwoch vor den Medien. Die Stadt wolle dort ansetzen, wo es grosses Reduktionspotential gebe: Bei den Gebäuden, der Mobilität und der Energieversorgung. Die Stadt müsse aufpassen, dass dabei nicht durch vorschnelles Handeln mehr Treibhausgase ausgestossen würden.
Die Stadt erfüllt die Forderungen der Klimabewegung und der Politik darum nur teilweise: Bis 2030 sollen 50 Prozent weniger Treibhausgase ausgestossen werden im Vergleich zu 1990. Im gesamten Reduktionsprozess will die Stadt auf den Einsatz von Klimaschutzzertifikaten verzichten, wie es an der Medienkonferenz weiter hiess.
Neben den direkten sollen auch die indirekten Treibhausgasemissionen gesenkt werden: Um gut einen Drittel gegenüber 1990 pro Person und Jahr bis 2040. Die Stadt hat in diesem Bereich aber nur begrenzt Einfluss. Indirekte Emissionen fallen etwa beim Kauf von Materialien an, da will die Stadt stärker auf Produzenten setzen, die klimafreundliche Massnahmen umsetzen.
Zusammen mit den Kosten, die für das Erreichen der 2000-Watt-Gesellschaft anfallen, rechnet die Stadt mit jährlichen Investitionskosten von rund 520 Millionen Franken bis 2040 für Wirtschaft, Private und öffentliche Hand.
22'000 fossil betriebene Heizungen auf Stadtgebiet
Der Stadtrat schätzt, dass über die Hälfte davon auf Sanierungen von Bauten entfällt, wie den Ersatz fossil betriebener Heizungen oder energetische Sanierungen von Gebäudehüllen. Gebäude stossen heute über die Hälfte der direkten Treibhausgasemissionen aus. Auf Stadtgebiet sind noch rund 22'000 fossile Heizungen in Betrieb.
Damit die Sanierungskosten nicht auf die Mieterschaft abgewälzt werden, will der Stadtrat flankierende Massnahmen ergreifen. So sollen mehr Förderbeiträge zur Verfügung gestellt werden, die an Forderungen zur Sozialverträglichkeit einer Sanierung geknüpft werden können.
Stadt lanciert neues Klimabüro
Neben der Sanierung von Gebäuden will die Stadt auch die Solarenergiegewinnung ausbauen. Diese Vorhaben kann sie aber nicht allein umsetzen. Die privaten Hauseigentümer gehörten zu den wichtigsten Partnern beim Erreichen der städtischen Energieziele, sagte Michael Baumer (FDP), Vorsteher Industrielle Betriebe.
Die Stadt Zürich baut darum ein Klimabüro auf, das niederschwellige Beratungen für das Gewerbe und Hauseigentümer anbieten soll.
Bei der Mobilität setzt der Stadtrat verstärkt auf Fuss- und Velo- sowie den öffentlichen Verkehr (ÖV). «Zürich ist schon eine ÖV-Stadt», so Baumer. 40 Prozent aller Wege würden damit zurückgelegt. Bis 2035 soll der ÖV komplett mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Der motorisierten Individualverkehrs (MIV) soll reduziert, elektrifiziert und mit entsprechenden Lademöglichkeiten ausgestattet werden. Dazu will der Stadtrat gemeinsam genutzte Mobilitätsangebote wie Carsharing fördern.
Bis 2040 sollen zudem 60 Prozent der Wärme aus Fernwärme und Energieverbunden stammen. «Wir bauen die Wärmeversorgung in der Stadt Zürich fast komplett um», sagte Baumer. Über die konkreten Vorhaben in diesem Bereich will er im Mai informieren.
Bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen kommt der Stadtverwaltung laut Stadtrat eine Vorbildrolle zu. Sie soll die gesetzten Klimaziele deswegen schon bis 2035 erreichen.
Als nächstes berät der Gemeinderat über die vom Stadtrat gesteckten Ziele.
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