Verkehr Stadt Zürich will trotz Nein der Polizei an Spurabbau festhalten

olgr, sda

29.6.2023 - 10:38

Die Stadt Zürich will an ihrem Versuch mit weniger Fahrspuren auf der Bellerivestrasse festhalten - sie gelangt deswegen an die kantonale Sicherheitsdirektion. (Archivbild)
Die Stadt Zürich will an ihrem Versuch mit weniger Fahrspuren auf der Bellerivestrasse festhalten - sie gelangt deswegen an die kantonale Sicherheitsdirektion. (Archivbild)
Keystone

Die Stadt Zürich hat einen Rekurs bei der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich eingereicht: Sie wehrt sich gegen den Entscheid der Kantonspolizei, eine geplante temporäre Reduktion von vier auf zwei Fahrspuren auf der Bellerivestrasse nicht zu bewilligen, wie sie am Donnerstag mitteilte.

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Die Stadt wollte von Mitte August 2023 bis Ende April 2024 die Fahrspuren reduzieren. Dies als Versuch, um zu prüfen, ob sich die heutige Verkehrsmenge auch mit weniger Fahrspuren abwickeln lässt.

Denn die Bellerivestrasse und die darunter verlegten, inzwischen marode gewordenen Werkleitungen müssen saniert werden. Während der Arbeiten stehen nicht alle vier Spuren zur Verfügung. Und nach der Sanierung sind sie gemäss Mitteilung ebenfalls nicht mehr möglich, da sie nach heute geltender Norm zu schmal sind.

Mit dem Versuch verstosse die Stadt gegen Bundesrecht und kantonales Recht, der Spurabbau-Versuch sei nicht verhältnismässig, hatte die Kantonspolizei Zürich ihr Nein begründet. Pendlerinnen und Pendler müssten während der acht Monate des Versuchs auf der Durchgangsstrasse von überkommunaler Bedeutung mit einer Verlängerung der Fahrzeit um sechs Minuten rechnen.

Dass die Kantonspolizei die Zustimmung zum Versuch, über den sie mehrmals detailliert informiert worden sei, gut zwei Monate vor dessen Starts verweigert habe, akzeptiere die Stadt nicht, hält sie in ihrer Mitteilung vom Donnerstag fest.

Der Versuch sei transparent vorbereitet worden, begründet die Stadt ihren Rekurs. Der Versuch soll auch ergebnisoffen ausgestaltet werden. So würde er etwa abgebrochen, wenn «es wider Erwarten gravierende Verkehrsprobleme» gebe.