BildungSVP will mutmasslichen «Linksdrall» an Schulen untersuchen lassen
fn, sda
14.7.2022 - 11:45
Die Zürcher SVP ist angetan von der geplanten Aargauer Untersuchung zum mutmasslichen «Linksdrall» an Kantonsschulen: Sie fordert in einem Vorstoss, auch die Zürcher Mittelschulen unter die Lupe zu nehmen.
14.07.2022, 11:45
14.07.2022, 11:46
SDA
Eine Maturaarbeit der Kantonsschule Baden AG löste kürzlich eine nationale Debatte aus: Drei Maturanden untersuchten, ob der Schulunterricht an den Aargauer Mittelschulen einen Linksdrall hat. Dafür befragten sie rund 530 Schülerinnen und Schüler.
Das Ergebnis war, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler den Unterricht als eher links geprägt wahrnahmen, vor allem in Geschichte, Geografie, Deutsch und Englisch. Zwei Drittel der Befragten hatten die Lehrpersonen zudem als «eher links» verortet.
Der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) nahm den Ball nach einem FDP-Vorstoss aus dem Parlament auf und gab eine Untersuchung in Auftrag. Das Meinungsforschungsinstitut Sotomo soll nun mit einer Online-Befragung herausfinden, ob die politische Neutralität an den Schulen eingehalten wird. Äussern können sich alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen.
Zürich soll sich dem Aargau anschliessen
Dieser Untersuchung sollen sich die Zürcher Mittelschulen und Berufsschulen anschliessen, findet nun die Zürcher SVP. Drei Kantonsräte reichten ein entsprechendes Postulat ein, das am Donnerstag publiziert wurde. Damit der Anschluss an die Aargauer Studie noch rechtzeitig gelingt, soll der Vorstoss für dringlich erklärt werden.
Die Zürcher Kantonsräte sind überzeugt, dass «die Situation an Zürcher Schulen nicht besser ist als im Aargau», wie sie in ihrem Vorstoss schreiben. Zahlreiche Indizien wie etwa mündliche Berichte würden darauf hinweisen. Die Partei fürchtet, dass gegenüber rechten Meinungsäusserungen an Mittelschulen «wenig Toleranz herrscht».
Der Kantonsrat wird in einer der kommenden Sitzungen nach der Sommerpause über den Vorstoss debattieren. Angesichts der links-grünen Mehrheit dürfte es das Anliegen aber schwer haben.
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