SpitälerTrotz «baulichem Debakel»: Unispital bleibt am bisherigen Standort
fn, sda
29.8.2022 - 09:11
Das geplante Bauprojekt am Universitätsspital USZ wird nicht im letzten Moment gestoppt: Der Kantonsrat hat am Montag entschieden, das USZ nicht an einem anderen Standort komplett neu zu bauen. Er hat am Montag eine solche Einzelinitiative nicht unterstützt.
Keystone-SDA, fn, sda
29.08.2022, 09:11
29.08.2022, 11:29
SDA
Die Einzelinitiative von Roland Zimmermann, dem ehemaligen Direktor der Geburtsklinik am USZ, holte nur 16 Stimmen. Für die Unterstützung wären 60 Stimmen nötig gewesen. Zimmermann forderte, das grosse Umbauprojekt am USZ sofort abzubrechen und das Spital in Stettbach, also Dübendorf, völlig neu zu bauen.
Als Grund nannte er das «bauliche Debakel», das beim USZ durch falsche politische Entscheide entstanden sei. Mitarbeitende und Patienten müssten nun während Jahrzehnten mit einer riesigen Baustelle zurechtkommen. «Die Bevölkerung wird während Dekaden kein verlässliches Spital mehr haben.»
«Sie haben uns das eingebrockt»
Dass seine Einzelinitiative keine Chance hatte, war Zimmermann schon im Voraus bewusst. «Ich bin nicht naiv. Die Bagger stehen ja schon bereit», sagte er. Sein Vorstoss gebe ihm aber die Möglichkeit, dem Parlament ins Gewissen zu reden. «Wer trägt die Verantwortung für dieses Schlamassel? Ich schaue Sie an», sagte er an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier gerichtet.
Der Kantonsrat habe es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht geschafft, bestehende Gebäude zu sanieren und rechtzeitig einen neuen Spitalflügel zu bauen. «Sie haben uns das eingebrockt.»
Ein zügiger Neubau an einem anderen Ort, konkret Stettbach, wäre seiner Meinung nach besser gewesen als die Kompletterneuerung mit Abbruch, Sanierungen und Rochadeflächen.
Die Mehrheit teilte Zimmermanns Meinung, dass die bauliche Situation des USZ unrühmlich ist und die Bauarbeiten für Patienten und Mitarbeitende schwierig werden.
Die Einzelinitiative komme aber elf Jahre zu spät. Der Standortentscheid sei längst gefällt worden. Jetzt von vorne zu beginnen, würde eine weitere Verzögerung von 15 Jahren bedeuten.
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