Verkehr VBZ legen Pilotprojekt mit Studierenden als Tramführer auf Eis

leph, sda

14.7.2022 - 14:16

Nicht nur festansgestellte Tampilotinnen und -piloten, sondern auch Studierende im Nebenerwerb wollten die VBZ ans Steuer lassen. Nach Kritik von Gewerkschaften und Angestellten wird daraus nun vorerst nichts. (Symbolbild)
Nicht nur festansgestellte Tampilotinnen und -piloten, sondern auch Studierende im Nebenerwerb wollten die VBZ ans Steuer lassen. Nach Kritik von Gewerkschaften und Angestellten wird daraus nun vorerst nichts. (Symbolbild)
Keystone

Mit dem Pilotprojekt «Student*innen-Linie» wollten die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Studierenden die Möglichkeit geben, im Nebenjob Tram zu fahren. Nach Kritik von Gewerkschaften und Mitarbeitenden wird daraus nun vorerst nichts.

Keystone-SDA, leph, sda

Das Pilotprojekt habe zahlreiche Fragen aufgeworfen, sowohl bei den eigenen Mitarbeitenden als auch bei den Sozialpartnern, teilten die VBZ am Donnerstag mit. Diese Fragen und Anliegen wolle man zuerst klären.

Das Pilotprojekt wird deshalb nicht wie geplant per Anfang August und auch nicht mehr in diesem Jahr starten.

In einem Ende Juni aufgeschalteten Inserat suchten die VBZ Studierende, die sich für eine abgekürzte Ausbildung zum Trampilot oder zur Trampilotin interessierten. Statt der üblichen 42 Tage waren 26 Tage vorgesehen.

Nur auf dem Cobra-Tram unterwegs

Infolge der verkürzten Ausbildung hätten die vorerst drei Studierenden nur auf einem Tramtyp, dem Cobra-Tram, und ausschliesslich auf den Linien 10 und 12 eingesetzt werden können. Im Idealfall hätten sie durch häufige Einsätze an Randstunden und an Wochenenden die hauptberuflichen Tramführerinnen und Tramführer entlastet.

Bei den Gewerkschaften und Mitarbeitenden, die laut eigenen Angaben aus den Medien von dem Projekt erfahren haben, ist das Vorhaben nicht gut angekommen. So hiess es etwa in einer Stellungnahme der Gewerkschaft Unia, dass mit dem Angebot einer stark reduzierten und verkürzten Ausbildung ihre berufliche Tätigkeit in Frage gestellt und entwertet wird.