VerkehrVerlagerungsziel verfehlt: Stadt Zürich sieht sich dennoch auf Kurs
olgr, sda
5.6.2023 - 11:21
Der Anteil des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs hat in der Stadt Zürich gemäss offiziellen Daten nur wenig zugenommen: Diese Statistik sei aber durch die Pandemie verzerrt, hält die Stadt fest und glaubt weiterhin mittelfristig ans Erreichen der Verlagerungsziele.
Keystone-SDA, olgr, sda
05.06.2023, 11:21
SDA
Bis Oktober 2022 hätte der prozentuale Anteil des öffentlichen Verkehrs, des Fussverkehrs und des Veloverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen im Vergleich zum Zustand vor zehn Jahren um zehn Prozentpunkte zunehmen sollen. Dieses Ziel der Städteinitiative ist in der Stadtzürcher Gemeindeordnung verankert.
Der Mikrozensus Mobilität und Verkehr des Bundesamtes für Statistik, der 2021 erhoben und im Frühling 2023 präsentiert wurde, zeigt nun lediglich einen Anstieg um 1,7 Prozentpunkte auf 71,5 Prozent.
Diese sehe so aus, als habe die Stadt kaum etwas erreicht, wird die zuständige Stadträtin Simone Brander (SP) in einer Mitteilung vom Montag zitiert. «Dies entspricht nicht der Realität.»
Der Mikrozensus sei durch die Pandemie geprägt, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs habe während den Corona-Zeiten besonders stark abgenommen. Die Daten seien damit nicht geeignet, um die längerfristige Entwicklung des Verkehrs zu beurteilen.
Mit der Normalisierung der Gesundheitslage hat sich gemäss Mitteilung das Mobilitätsverhalten im Jahr 2022 wieder geändert. Die Zahl der Passagiere im öffentlichen Verkehr sei Ende des Jahres nur noch leicht tiefer als vor der Pandemie gewesen.
Und der Veloboom, der bei der Erhebung des Mikrozensus im Jahr 2021 durch ausserordentlich lange Schlechtwetterperioden gebremst worden sei, halte unverändert an. «Noch nie seit dem Start der Velozählungen wurden auf dem Stadtgebiet so hohe Velofrequenzen erfasst.»
Das Ziel, den Anteil des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs zu erhöhen, dürfe deshalb weiterhin als erreichbar eingestuft werden, wird Brander weiter zitiert. Dies stehe auch künftig im Zentrum der städtischen Mobiitäts- und Verkehrspolitik.
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