Das Platzproblem im Winterthurer Hallenbad Geiselweid bleibt bis auf Weiteres bestehen. Das grosse Becken des «Geisi» wird in den Wintermonaten nicht mit einer Traglufthalle überdeckt. Die Stimmberechtigten haben das Projekt deutlich abgelehnt.
21'945 stimmten dagegen, nur 12'487 waren dafür. Die Stimmbeteiligung betrug vergleichsweise hohe 50,1 Prozent, was aber an den gleichzeitig stattfindenden nationalen Wahlen liegen dürfte.
Knackpunkt dieser aufblasbaren Hülle war vor allem der Energieverbrauch. Kritiker bezeichneten die Traglufthalle als «Energieschleuder», selbst wenn sie mit Fernwärme aus der Kehrichtverbrennung betrieben werde. Es müsse mit Öl oder Gas dazu geheizt werden, weil die Fernwärme im Winter zu knapp sei. Anwohner bezeichneten das Projekt als hässlichen «Ballonwurm».
Stadtrat lehnte Projekt ab
Auch der Stadtrat lehnte die Traglufthalle ab. Einerseits wegen des Energieverbrauchs, andererseits wegen der Kosten von 2,3 Millionen Franken. Der Gemeinderat genehmigte das Projekt ganz knapp. Traglufthallen-Gegner ergriffen das Referendum gegen diesen Entscheid, weshalb die Vorlage vors Volk kam.
Das Platzproblem bleibt bis auf Weiteres also bestehen. Und auch der Traum von einem zweiten Hallenbad dürfte nicht Realität werden. Der Stadtrat stellte kurz vor der Abstimmung klar, dass sich Winterthur ein zweites Hallenbad nicht leisten könne.
Die Traglufthalle war bereits der zweite Versuch, im Winter mehr Schwimmbahnen zur Verfügung stellen zu können. Bereits im Jahr 2012 lehnte das Volk das «Cabrio-Dach» ab, vor allem, weil dieses auch im Sommer zu sehen gewesen wäre.
In anderen Städten sorgten Traglufthallen-Projekte für weniger Widerstand. Solche Schwimmbad-Ballondächer gibt es unter anderem bereits in Schaffhausen, Lugano und Chur.
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