Wohnungsnot Zürcher Gemeinderat ist gegen «generell ein Gebäude-Geschoss mehr»

olgr, sda

23.8.2023 - 18:03

Die FDP wollte in allen Wohnzonen der Stadt Zürich ein zusätzliches Geschoss erlauben. Ihr Vorstoss scheiterte aber im Gemeinderat. (Symbolbild)
Die FDP wollte in allen Wohnzonen der Stadt Zürich ein zusätzliches Geschoss erlauben. Ihr Vorstoss scheiterte aber im Gemeinderat. (Symbolbild)
Keystone

In der Stadt Zürich soll trotz Wohnungsnot nicht in allen Wohnzonen ein zusätzliches Stockwerk gebaut werden dürfen. Der Gemeinderat hat eine entsprechende Motion der Freisinnigen am Mittwochabend mit 60 Ja- zu 61 Nein-Stimmen knapp verworfen.

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«Es braucht eine Wohnrauminitiative, und es braucht schnell mehr Wohnungen», sagte Hans Dellenbach (FDP). Es müsse in die Höhe gebaut werden, nicht in die Breite. Die FDP wollte deshalb, dass in der Bau- und Zonenordnung die zulässige Gebäudehöhe in allen Wohnzonen generell um drei Meter erhöht wird.

Damit könnte überall ein zusätzliches Vollgeschoss erstellt werden. So liesse sich der Wohnungsnot begegnen, ohne dass der jeweilige Quartiercharakter oder bestehende Freiräume tangiert würden, begründeten die Freisinnigen ihre Motion. Diese wurde auch von SVP, GLP und Mitte/EVP unterstützt.

«Freipass für Profitmaximierung»

Für SP, Grüne und AL, die am Mittwoch knapp die Mehrheit stellten, war eine generelle Aufstockung allerdings kein taugliches Mittel, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Der Druck, alte Häuser abzureissen und teure Neubauten zu erstellen, würde grösser, sagte Brigitte Fürer (Grüne). Dies käme einem Freipass für Profitmaximierung gleich, kritisierte auch Mischa Schiwow (AL).

Von einer «Giesskannenlösung» sprach der zuständige Stadtrat André Odermatt (SP). Es seien nicht alle Stadtteile gleichermassen für eine städtebauliche Innenentwicklung geeignet.

Eine pauschale Erhöhung der Gebäudehöhe in allen Wohnzonen stehe «der richtplanerisch verankerten Vorgabe einer differenzierten Entwicklung entgegen». Es brauche nicht nur quantitative Lösungen, sondern auch qualitative, sagte Odermatt.