ZürichZürcher Kantonsrat fordert artgerechtes Fleisch in Mensen
we, sda
11.11.2024 - 11:01
Der Zürcher Kantonsrat hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, in kantonseigenen Mensen nur noch Fleisch aus artgerechter Haltung anzubieten. Die Forderung, die von mehreren Parteien unterstützt wird, soll Nachhaltigkeitsziele fördern, auch wenn keine rechtsverbindliche Verpflichtung besteht.
Keystone-SDA, we, sda
11.11.2024, 11:01
SDA
Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag eine klare Botschaft gesendet: In den Mensen des Kantons soll künftig nur noch Fleisch aus artgerechter Haltung serviert werden. Diese Entscheidung fiel mit einer Mehrheit, die ein Postulat von Grünen, SVP, SP und Mitte unterstützte.
Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) hatte eine abweichende Stellungnahme beantragt, die mit 90 zu 82 Stimmen angenommen wurde. Diese Stellungnahme betont die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitszielen und fordert mehr Zwischenziele sowie ein Monitoring. Ziel ist es, in den Mensen Fleisch aus tierfreundlicher Haltung anzubieten.
Die abweichende Stellungnahme, die von GLP, SP, Grünen, Mitte und AL unterstützt wird, zeigt die Differenzen zum Regierungsrat auf und hält an der Forderung fest. Eine rechtsverbindliche Verpflichtung zur Umsetzung gibt es jedoch nicht. «Wir möchten, dass staatliche Betriebe mit gutem Vorbild vorangehen», erklärte Monica Sanesi Muri (GLP, Zürich). Konrad Langhart (Mitte, Stammheim) fügte hinzu: «Es gibt kein Argument, weshalb ein Fleisch nicht aus artgerechter Haltung kommen soll.»
Unterschiedliche Ansichten über Handlungsbedarf
Das überwiesene Postulat verpflichtet die Regierung, aufzuzeigen, wie das Ernährungsangebot in den kantonalen Mensen regionaler und saisonaler gestaltet werden kann. Tierische Produkte sollen verantwortungsbewusst eingesetzt werden, während das Angebot für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende finanziell attraktiv bleibt.
Die SVP, FDP und EVP zeigten sich mit dem Bericht der Regierung zufrieden. «Wir sehen keinen weiteren Handlungsbedarf», sagte Markus Bopp (SVP, Otelfingen). Er betonte, dass die Schweiz bereits über ein sehr gutes Tierschutzgesetz verfüge, auch wenn nicht jedes der 18'000 Hühner einen eigenen Namen haben könne. Alexander Jäger (FDP, Zürich) ergänzte: «Wir appellieren an Eigenverantwortung statt an Regulierung.»
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