ZürichZürcher Regierung soll Asylunterkunft in leerstehendem Kispi prüfen
we, sda
6.11.2024 - 10:54
Der Zürcher Regierungsrat soll prüfen, ob das seit dem Umzug leerstehende alte Kinderspital (Kispi) im Stadtteil Hottingen vorübergehend als Asylunterkunft genutzt werden kann. Dies fordern SVP-Kantonsräte in einem am Mittwoch veröffentlichten Vorstoss.
06.11.2024, 10:54
06.11.2024, 16:03
SDA
Mit dem Umzug des Kinderspitals nach Zürich-Lengg entstehe die «einmalige Gelegenheit», die Gemeinden im Kanton Zürich in den kommenden Jahren bei der Schaffung von neuen Asylunterkünften zu entlasten, schreiben die Kantonsräte in der Anfrage.
Für zwei Jahre als Asylunterkunft nutzen
Denn neue Asylunterkünfte zu schaffen, stelle die Gemeinden nicht nur finanziell vor grosse Herausforderungen. Sondern auch der gesetzlich vorgeschriebene Prozess verhindere ein schnelles und effizientes Handeln, heisst es im Vorstoss.
Deshalb soll die Regierung prüfen, ob die Gemeinden mit einer Zwischennutzung des alten Kinderspitals als Asylunterkunft für die kommenden 24 bis 26 Monate entlastet werden könnten. Weiter wollen die Parlamentarier wissen, ob die Regierung noch weitere Möglichkeiten sehe, leerstehende Räumlichkeiten, die im Besitz des Kantons sind, als Asylunterkünfte zwischenzunutzen.
Zahnmedizin, Spital oder Wohnungen
Das Kinderspital zog am vergangenen Samstag nach über 150 Jahren in Hottingen an seinen neuen Standort in Zürich-Lengg. Was mit dem alten Standort passiert, ist derzeit unklar. Er steht leer, die gelbe Beschriftung ist bereits demontiert.
Der Regierungsrat will dort eigentlich das neue universitäre Zentrum für Zahnmedizin (ZZM) realisieren. Ein fertiges Projekt liegt derzeit aber noch nicht vor. Die SP und die GLP möchten aus dem ehemaligen Spital hingegen dringend benötigte Wohnungen machen.
Die AL wiederum plädiert dafür, das ehemalige Kispi weiterhin als Spital zu nutzen. Wegen des Bevölkerungswachstums bräuchten das Unispital und das Kispi ohnehin bald wieder mehr Platz.
Der Bau des neuen Kispis am Standort Lengg dauerte sechs Jahre. Die Kosten liefen völlig aus dem Ruder und betrugen schliesslich stolze 761 Millionen Franken, worauf der Kanton dem Kispi finanziell unter die Arme greifen musste.
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